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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 291
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Eine katholische Kirche in evangelischen Landen

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delte es sich um jenes Grundstück, das der Staat gut 15 Jahre zuvor, im
Jahre 1843, zum Zwecke der Erbauung eines Amtshauses mit Amtsgefängnis
in Rheinbischofsheim erworben hatte. Durch die Aufhebung des Bezirksamtes
Rheinbischofsheim war diese Planung jedoch hinfällig geworden
, weshalb das Grundstück unbebaut geblieben war.

Mit Schreiben vom 4.6.1858 teilte das Ordinariat dem Honauer Pfarramt
mit, daß es die Bildung des Komitees mit Freuden zur Kenntnis genommen
habe und die hierzu erbetene Genehmigung erteile. Die Kirchenbehörde
trat jedoch leicht auf die Bremse und wies darauf hin, daß sie ihr
Augenmerk zuerst auf jene Orte richten müsse, in denen ein Kirchenneubau
noch nötiger als in Rheinbischofsheim sei.35 Die bereits gegebene Zusicherung
, nach Kräften um die Erbauung einer Kapelle in Rheinbischofsheim
besorgt zu sein, wollte sie aber erfüllen. So wurde denn das Komitee
beauftragt, sich wegen des Grundstückskaufes direkt mit der Regierung
des Mittelrheinkreises in Verbindung zu setzen. Die Kreisregierung legte
die entsprechende Anfrage dem Großherzoglichen Justizministerium vor,
das sich nicht abgeneigt zeigte, das Grundstück für den Preis abzugeben,
zu dem man es im Jahre 1843 erworben hatte. Nachdem schließlich das
Großherzogliche Staatsministerium den Verkauf genehmigt hatte, erhielt
das Hauptsteueramt Neufreistett von der Amortisationskasse Karlsruhe den
Auftrag, den Kaufpreis in Höhe von 1.726 Gulden und 31 Kreuzer beim
Honauer Pfarramt zu erheben. Da man in Hönau nicht über solche Mittel
verfügte, wurde dem Pfarramt der entsprechende Betrag im Dezember
1858 aus Mitteln des vom Erzbischöflichen Domkapitel verwalteten Erzbi-
schof-Bemhard-Stiftungsfonds zur Verfügung gestellt.

Bis zur Erstellung des Rohbaus

Nachdem man nun endlich im Besitz eines Bauplatzes war, versuchte das
o.g. Komitee verständlicherweise den Bau eines Gotteshauses zu forcieren.
So beauftragte es sofort den Rheinbischofsheimer Geometer Engel, einen
Plan des Grundstückes aufzunehmen und ließ diesen bereits am 3.2.1859
dem Baudirektor Heinrich Hübsch36 von der Großherzoglichen Baudirektion
Karlsruhe zukommen.37 Unter Hinweis darauf, daß es sich um die erste
katholische Kirche des Hanauerlandes handeln würde, bat das Komitee,
diese mit möglichster Einfachheit, doch auch einem ihrer Bestimmung
würdigen Baustil zu planen. Sie sollte Platz für 200 Personen bieten und so
eingerichtet werden, daß sie im Falle eines späteren Bedürfnisses leicht
vergrößert werden könne.

Auf Wunsch des Ordinariates ermittelte Pfarrer Weiser im März 1859
nochmals die aktuellen Katholikenzahlen der Diaspora. Seiner Liste ist zu
entnehmen, daß damals in Neufreistett 38, in Freistett 16, in Rheinbischofsheim
35 und in Holzhausen 4 Katholiken wohnten. Unter diesen 93


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