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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 392
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Gerhard Lötsch

und dafür war er geschätzt von allen, die ihn kannten. Er erwarb sich durch
viel Mühe ein Vermögen von ungefähr 40 000 fl., welches unter uns Brüdern
geteilt wurde."3 - Josef Peter hinterließ drei Söhne: Josef, den schon
genannten Franz und Johann Anton.

Die Peter-Familien hatten zahlreiche Kinder, von denen aber viele
schon in frühem Alter starben. Andere heirateten nach auswärts. Ein
Peter'sches „Familiengeflecht" überzog die nördliche Ortenau. Von den
Vielen wird im Folgenden nicht die Rede sein, nur von denen, es waren gar
nicht wenige, die im 18., 19. und bis ins 20. Jahrhundert das politische und
wirtschaftliche Leben Acherns prägten.4 Der Patriarch Josef hinterließ „ein
strebsames und unternehmendes Geschlecht".5 Seine Söhne und Enkel waren
„freidenkende, demokratisch fühlende Männer", „der Regierung nicht
angenehm".6 Viele schlössen sich der Reformbewegung an, gerieten
schließlich in die badische Revolution und haben dafür teuer bezahlt.

Die II. Generation

Josef Peters ältester Sohn kam 1748 zur Welt und erhielt als Erstgeborener
den Namen seines Vaters. Auch Josef II. war Unternehmer und Handelsmann
. 1775 heiratete er Maria Anna Schmieder aus Renchen, Tochter des
Renchener Hufschmieds und Gerichtszwölfers Johann Jakob Schmieder,
eines Nachkommen Grimmelshausens. Beide Ehegatten starben 1808 am
selben Tag, an einer durch einquartierte österreichische Soldaten eingeschleppten
Seuche. Zu ihren Kindern gehörten die beiden Söhne Gottfried
und Friedrich.

Elf Jahre jünger als Josef war der 1759 geborene Franz. Er schrieb
1807: „Alle Peter waren Handwerks- und zum Teil Bauersleute. Mein
Vater Josef aber hat sein Vermögen durch Geschicklichkeit und gesunden
Verstand weiter gebracht, so daß wir, seine Kinder, Handelsleute geworden
sind."7 Das große Vermögen ging nach des Vaters Tod in den Wirren
revolutionärer und napoleonischer Zeit verloren. Franz Peter - auch ein
Unternehmertyp - verkaufte im Rheinland viele Flaschen Kirschwasser
und erwarb durch eisernen Fleiß wieder ein großes Vermögen. - 1782
heiratete er Maria Barbara Sartori aus Herbolzheim. (Sie soll mit Heinrich
Hansjakob verwandt gewesen sein.) 1808 übernahm Franz Peter für
die Kinder seines verstorbenen Bruders Josef die Vormundschaft. Als die
von England gegen Napoleon verhängte „Kontinentalsperre" den Zucker
knapp und teuer werden ließ, errichtete er eine Rübenzuckerfabrik. Als
diese nach dem Ende der Sperre mit Verlust arbeitete, richtete er eine
Brauerei ein, die noch lange den Namen „Fabrik" trug. (Es handelt sich
um die spätere „Republik", die heutige „Hoffnung".) Franz Peter starb
1815, seine Witwe 1824. Die Eheleute hinterließen drei Kinder: Franz
Xaver, Helene und Josef Ignaz.


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