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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 489
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Die Schwarzen sind da, der Krieg ist aus!

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zwanzig Jahre nach Kriegsende am Volkstrauertag, 15. November 1965,
eingeweiht49. Im Heimatmuseum im Zeller Storchenturm suchen Besucher
vergebens nach der Darstellung dieser Zeit, lediglich zur 850-Jahr-Feier
der Stadt im Jahre 1989 wurden im Rahmen einer Foto-Ausstellung auch
einige Aufnahmen aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 gezeigt. Und was
die Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Adolf Hitler im Jahre 1933 betrifft
, so gilt diese Auszeichnung mit dem Tod des Führers als erloschen50.
Als Symbol der Aussöhnung mit den einstigen Feinden sowie als Freundschafts
- und Friedensbeweis schlössen zahlreiche Städte in Südbaden
schon wenige Jahrzehnte nach Kriegsende Städtepartnerschaften mit französischen
Kommunen. Zell ging im Mai 1990 eine Städtepartnerschaft mit
Baume-les-Dames im französischen Jura ein. Andere vergleichbare Städte
im Kinzigtal (Haslach - Lagny 1969, Hausach - Arbois 1974, Gengenbach
- Obernai 1958, Wolfach - Cavalaire 1984) hatten zu dieser Zeit bereits
offizielle Verbindungen mit französischen Kommunen geschlossen.

Die Aufarbeitung und das Bewußtsein für die Zeit des Dritten Reiches
könnte, vor allem für die jüngere Generation, durch eine entsprechende
Präsentation von Bildmaterial, Dokumenten, Zeitungsausschnitten und
authentischen Ausstellungsgegenständen im Heimatmuseum wachgehalten
werden.

Anmerkungen

1 Schwarzwälder Post, Zell am Harmersbach, 29. Mai 1941

2 Binkowski, Johannes: Die Diktatur des Nationalsozialismus - Die Presse in Baden-
Württemberg 1933-1945. In: Von der Preßfreiheit zur Pressefreiheit. Stuttgart, 1983

3 Disch, Franz: Chronik der Stadt Zell am Harmersbach, Zell a. H., neu herausgegeben
1981 von der Buchhandlung Josef Kopf (unveränderter Nachdruck der Originalausgabe
von 1937), 1981

4 Mössinger, Wolfgang: Zell am Ende der Weimarer Republik. In: Die Ortenau, 1988,
362

5 Baitsch, Ruth: Chronik der Stadt Zell am Harmersbach. Erweiterung und Fortführung
(1938-1969) der Disch'schen Chronik im Auftrag der Stadt Zell a. H., Zell a. H., 1970.

34

6 Die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Baden-Württemberg. Ein Gedenkbuch
1933-1945, Stuttgart, 1968

7 Am 29. September 1942 wurden alle Patienten und sonstigen Juden deportiert. Am 15.
April 1945 räumte die SS das Haus. Nach dem Krieg nutzten es die Franzosen von
1945 bis 1950 als Kinderheim „Ponponierre Francaise". Ein Sohn der Baronin Rothschild
verkaufte das Haus im Jahre 1952 an den Unternehmer Thaddäus Zajac, dessen
erste Frau Jüdin war. Heute werden in dem Haus psychisch kranke Menschen betreut.

8 Mössinger, Wolfgang: Zell am Ende der Weimarer Republik. In: Die Ortenau, 1988,
359 ff.

9 Disch, Franz: Chronik der Stadt Zell, 1937, 428


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