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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 545
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50 Jahre Weinbauversuchsgut „Schloß Ortenberg

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ler-Thurgau, Ruländer, Burgunder und Gewürztraminer blieben auch später
die bevorzugten Sorten. Der gesamte Ertrag lag damals bei etwa 30.000 Litern
. Da die begrenzte Rebfläche am Ortenberger Schloßberg kaum noch
Erweiterungsmöglichkeiten zuließ, wurden 1975 etwa 1,6 ha Rebflächen in
Ohlsbach erworben und im folgenden Jahr bepflanzt. Dadurch sollte die
Wirtschaftlichkeit des Betriebes stabilisiert werden. Die Rebfläche war damit
auf eine Größe von 7,6 ha angewachsen, von denen 6 ha auf Ortenberger
und 1,6 ha auf Ohlsbacher Gemarkung lagen. Da der Weinbau stark
vom Wetter abhängig ist, fielen die Ergebnisse hinsichtlich Qualität und
Quantität der einzelnen Rebsorten sehr unterschiedlich aus: 1977 und 1978
führte Frost und Regen zu schlechte Ernteergebnissen, während 1979 und
1983 wieder eine gute Ernte eingefahren werden konnte. Das Jahr 1985
brachte die schwersten Frostschäden seit 1956 und eine entsprechend geringe
Ernte. Demgegenüber brachte das Jahr 1993 für den Ortenberger
Schloßberg einen Idealjahrgang.

Auch Mitte der 70er Jahre führte das Weinbauversuchsgut schwerpunktmäßig
Dünge- und Schädlingsbekämpfungsversuche, das Prüfen von Neuzüchtungen
, sowie das Vermehren von Edelreißern durch. Daneben lief die
Ausbildung von Jungwinzern. Die Rebveredelung wurde weitergeführt und
diente sowohl dem Eigenbedarf als auch dem Verkauf. Alle Rebflächen
wurden nach und nach mit reblausfesten Pfropfreben bepflanzt. Für
Neuanpflanzungen im Rahmen von Rebsortenversuchen wurden immer
wieder Pfropfreben aus der Staatlichen Rebveredelungsanstalt Karlsruhe-
Durlach oder aus der Weinbauschule Weinsberg bezogen. Das Weinbauversuchsgut
versuchte durch Veredelung und gezielte Züchtungen die Qualität
der Rebsorten zu verbessern. Dabei wurde jeweils der Sproß einer
wertvollen Sorte, das Edelreis, auf eine weniger wertvolle aber robuste Unterlage
übertragen (gepfropft). Weitere Zuchtversuche führten bald zu ersten
Erfolgen. So konnten beispielsweise neue reblausfeste Sorten aus
amerikanischen und europäischen Edelreben, wie Riesling und Silvaner,
gezüchtet werden. Das Weinbauversuchsgut lieferte an die örtlichen Winzer
diese Pfropfreben und Edelreißer aus eigener Produktion zur Rebveredelung
und förderte damit die Qualität des örtlichen Weinbaus.

b) Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit

Schon in den ersten Jahren seines Bestehens wurde die wirtschaftliche Entwicklung
des Weingutes von Kreisverwaltung und Gemeindeprüfung aufmerksam
beobachtet. Es stand von Anfang an fest, daß das Kreisversuchsgut
trotz seiner Aufgaben auf dem Gebiet der Forschung und der Lehre
auch einen wirtschaftlichen Ertrag abwerfen sollte. Dieser Ertrag sollte zumindest
so weit gesteigert werden, daß nur ein mäßiger Zuschuß erforderlich
werde. Sollte dies erreicht werden, so würde auch der Zweck des Ver-


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