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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 555
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555

100 Jahre „Schlüsselbad" in Bad Peterstal-Griesbach

Renate Findeklee

1997 beging die „Schlüsselbad Klinik" in Bad Peterstal-Griesbach ihr
lOOjähriges Jubiläum, das sich auf die Inbetriebnahme von Mineralquellen
im Jahre 1897 bezog. Damit begannen die Behandlungen im Haus - die eigentliche
„Kur im Schlüsselbad". 1982 entstand aus dem ehemaligen Kurhotel
eine Fachklinik für Orthopädische Rehabilitation, Innere Medizin und
Psychosomatik - die „Schlüsselbad Klinik". Sie ist eines der traditionsreichen
Gebäude am Ort und hat eine wechselvolle Vergangenheit hinter sich.

Da sich die Geschichte des Hauses nur aus den örtlichen Ereignissen
heraus verstehen läßt, ist ein kurzer Rückblick in die Vergangenheit von
Bad Peterstal unerläßlich.

1293 beginnt die 700jährige Geschichte des Ortes mit der Erwähnung
einer „wüsten Kapelle" durch die Mönche des Klosters Allerheiligen im
Lierbachtal bei Oppenau. Es erstaunt die Tatsache, daß zu damaliger Zeit,
als die Gegend noch als „wüst" galt, bereits ein Gotteshaus vorhanden war.
Vermutlich stand es in Zusammenhang mit der Nutzung damals schon bekannter
„heilsamer Quellen", von denen in späterer Zeit einige im Raum
Peterstal und Griesbach gefunden wurden.

Warum wählten die Mönche ausgerechnet diesen Standort für ihre Kapelle
? Aus Schriften über mittelalterliche Badebräuche wissen wir, daß in
Nähe heilsamer Quellen, die als Wallfahrtsort von Kranken und Gebrechlichen
aufgesucht wurden, Kapellen entstanden, deren Priester „mit den Badeleuten
abends und morgens und ehe sie ins Bad gingen, Messe lesen und
also um Gedeihen desselben Gott anrufen" mußten. Nun könnte man davon
ausgehen, daß sich eine solche Quelle in früherer Zeit neben der Kapelle
befand - später bedeutungslos wurde oder versiegte und erst 1895
durch Adolf Schäck wiederentdeckt wurde.

1321 wird diese Kapelle als „dem Hl. Petrus geweihte Kapelle" bezeichnet
, woraus sich im Laufe der Zeit der Ortsname „Petersthal" ableitete.
An gleicher Stelle steht heute die den Aposteln Petrus und Paul geweihte
Kirche im Ortskern von Bad Peterstal.

1584 gilt als Gründungsjahr der „Peterstaler Kur" durch die Beschreibung
der „heylsamen Metallischen Minerischen Bädern und Wassern . . .
zu S. Petersthal und Greyßhach " von Dr. Theodor von Bergzabern (Taber-
naemontanus). Sein Buch veranlaßte den Bischof von Straßburg, zu dessen
Besitz das hintere Renchtal gehörte, zur Erneuerung und Förderung der Peterstaler
Brunnen.

1803 endet die bischöflich-straßburgische Zeit im Renchtal und die
Herrschaft Oberkirch wird vom Großherzogtum Baden übernommen. Um


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