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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 568
(PDF, 123 MB)
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Renate Findeklee

In damaliger Zeit kostete die Flasche Sprudel je nach Größe zwischen
9 bis 15 Pfennigen. Der Versand erfolgte in Kisten mit 25, 50 oder 100
Flaschen. Auf seiner Bestellkarte gab Schäck bekannt: „. . . franko aller
badischen Eisenbahnstationen, sowie bis Straßburg i.E., für alle weiteren
Entfernungen wird die Mehrfracht berechnet. Die Flaschen und Kisten
werden zum Selbstkostenpreis berechnet und ebenso wieder zurückgenommen
, wenn solche in gutem Zustand frachtfrei Station Oppenau gesandt
werden und wird der berechnete Betrag nach Richtigfinden in bar zurückvergütet
oder bei Nachbestellung der nächstfolgenden Sendung gutgeschrieben
, so daß der Empfänger sozusagen nur einmal den Betrag für die
Flaschen anzulegen hat.

Indem nun der Peterstaler Schlüsselsprudel, sowie auch das Wasser der
beiden Quellen überall großen Anklang findet und das Wasser sehr beliebt
ist, so gestatte ich mir, Sie zu einem Probeversuch höfl. einzuladen und bin
ich überzeugt, daß Sie stets nachbestellen werden.

Bittend, beifolgende Bestellkarte gefl. benutzen zu wollen und Ihnen

beste Bedienung zusichernd, empfehle mich .. , , , . , ,,_ . .. ,

Hochachtend, Adolf Schock

„Peterstaler Schlüsselsprudel" fand sogar Erwähnung im Hamburger
Export-Handbuch von 1906-1908, einem „alphabetischen Verzeichnis
sämtlicher Exportartikel und deren directe und beste Bezugsquelle durch
hiesige Agenturgeschäfte ".

Die Schutzmarke des Sprudels zeigte den Hl. Petrus mit Schlüssel in der
erhobenen rechten Hand, er bürgte für Echtheit.

„Schlüssel-Sprudel" gab es später auch als Limonade, z. B. mit Orangensaft
(Abb. 11).

Die Gründer-Eheleute Sophia und Adolf Schäck verstanden es, das
„Kurhaus Schlüsselbad" zu einem Begriff im Hotelgewerbe der Badgemeinde
zu machen. Es galt bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges als
„1. Haus am Platz" und war nicht nur für Kurgäste ein Anziehungspunkt,
sondern auch für Einheimische.

Zahlreiche Hochzeiten, Jubiläen und sonstige Festlichkeiten richteten
die Besitzer für die Bürger von Peterstal aus (Abb. 12 + 12a), wozu sich
der große repräsentative Speisesaal vorzüglich eignete.

Schon 1896 stand der Gasthof „Zum Schlüssel" in hohem Ansehen bei
den Bürgern des Orts und wurde für Festlichkeiten gern gewählt.

Petersthal, 7. Juli 1896:

„. . . unter Musik- und Gesangsvorträgen, abwechselnd mit Tischreden
und Toasten bald ernsten, bald humoristischen Inhalts verlief das im Gasthof
zum ,Schlüssel' eingenommene Festessen. Die Beteiligung soll eine
äußerst zahlreiche gewesen sein."


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