Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 614
(PDF, 123 MB)
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614

Mitteilungen

Elend der Ostdeutschen Flüchtlinge in Anspruch, den vertriebenen Schlesien
!, Sudetendeutschen, welche sich in Freiburg angehäuft hatten. Deren
Kleider- und Nahrungssorgen, deren Wohnungssuche, deren Gänge zu den
Ämtern, deren Betreuung nahm sie mit größter Anteilnahme und Energie
auf sich. Kein Weg war ihr zuviel, kein Gang zu Ämtern und zum Bischof.

Zu ihrer Vita gehört schließlich ihr letzter Besuch der Abtei Beuron, wo
sie Exerzitien machte und in den stillen Pausen das mystische Donautal
mit seinen Kalkfelsen und der gewundenen Donau in kleinen Aquarellskizzen
uns hinterließ, ein lachendes Portrait des Exerzitienmeisters, eine lustige
gemalte Moritat der Beuroner Mönchstage.

Nur wenige Tage nach ihrem 60. Geburtstag im November 1952 verließ
sie die Staffelei mit einem eben begonnenen Pastellbild ihrer drei Enkel,
um in der Stadt neue Farben zu kaufen, als ein Verkehrsunfall am Abend
des 2. Dezember ihr Leben beendete.

Erich Ruch

Älteste Kartendarstellung der Ortenau

„Die älteste Karte des Oberrheingebietes und damit auch die älteste Darstellung
der Ortenau, ist die Karte von Martin Waldseemüller aus dem Jahr
1513" - diese Aussage gilt nicht mehr!

Helmut Binder hat im Jahrbuch „Schriften des Vereins für Geschichte
des Bodensees und seiner Umgebung" (117. Heft, 1999, 63-98) eine gedruckte
Chronik des Schweizerkrieges von 1499 vorgestellt, eine sogenannte
Inkunabel. Solche Chroniken gab es mehrere von Seiten der siegreichen
Schweizer. Aus der Sicht der Verlierer, aus der Sicht des Reiches unter
Kaiser Maximilian hat kaum einer die schmähliche Niederlage beschreiben
wollen. Umso wichtiger nun die gereimte Chronik in deutscher
Sprache, für die ein „Haintz von Bechwinden" als Autor zeichnete.

Eine besondere Kostbarkeit bietet dieses Buch, das sich in der Heidelberger
Universitätsbibliothek befindet (Sign. B 1856, fol.b IV): es enthält
eine Karte des gesamten Kriegsgebietes am Oberrhein. Und ganz deutlich
kann man von Straßburg aus den Lauf der Kinzig mitverfolgen, an der sich
die Städte „offebur, gengen, haslah, wolfah, schiltach" über ihre Namen
identifizieren lassen!

Diese Bechwinden-Karte ist die einzige in einem Inkunabeldruck (also
vor 1500 entstanden) wiedergegebene Regionalkarte! Der Autor Binder
schreibt: „Die kartographische Forschung hat die Bechwinden-Karte nicht
zur Kenntnis genommen". Selbst der „Papst der Kartographie im deutschen
Südwesten", Ruthardt Oehme, hat sie in seinem grundlegenden


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