Freiburger historische Bestände - digital

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Buchbesprechungen und Hinweise

(Süd-)Baden nach 1945 - eine neue
Kulturpolitiik: Vorträge und Quelleneditionen
zum 50jährigen Bestehen des
Staatsarchivs Freiburg/Hrsg, von Joachim
Fischer. - Stuttgart: Kohlhammer
1999, 143 S. = Werkhefte der Staatlichen
Archivverwaltung Baden-Württemberg
: Serie A, Landesarchivdirekti-
on; H. 14. DM 27,-.

Seit etwa 12 Jahren gerät die Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg in Südwestdeutschland
immer mehr in das Blickfeld
historischer Forschung. Zu seinem 50jähri-
gen Bestehen rief das Staatsarchiv Freiburg
1997 Forscher aus Erlangen. Freiburg und
Mannheim auf, in einer Vortragsserie verschiedene
Facetten (Süd-)badischer Politik
und Geschichte darzustellen.

Diese Vorträge wurden im Jahre 1999
in einem Band zusammengefaßt und mit
verschiedenen Vorworten, u.a. von Minister
Dr. Klaus von Trotha und dem Präsidenten
der Landesarchivdircktion, Dr.
Wilfried Schöntag. versehen.

Der Herausgeber dieser Publikation,
der Leiter des Staatsarchivs Freiburg, Dr.
Joachim Fischer, erinnert in seinem Vorwort
an die Entwicklung des Staatsarchivs
Freiburg, an dessen Offentlichkeits-
bemühungen, die zum 50jährigen Bestehen
in einer Ausstellung und der schon
genannten Vortragsreihe gipfelten.

Unter dem Gesamtthema „(Süd-(Baden
nach 1945. Eine neue Kulturpolitik"'
widmet sich Wolfgang Fassnacht, Freiburg
, dem Thema „Die Universitäten Freiburg
, Tübingen und Mainz". Thomas
Nicklas, Erlangen, beschreibt „Die
Deutsehland- und Baden-Politik Frankreichs
nach 1945". Während diese Beiträge
mehr aus der Sicht Frankreichs geschrieben
sind, legen die beiden weiteren
die (süd-)badische Sicht klar. Georg
Blümlc, Freiburg, beleuchtet „die Wirtschaft
und Wirtschaftspolitik im Land Baden
von 1945-1952", während Martin
Stingl. Freiburg, den „Heimatbegriff, Heimatvereine
und Landespolitik in (Süd)Ba-
den 1947-1952" untersuchte.

Die Kernaussagen der einzelnen
Beiträge lassen sich folgendermaßen formulieren
:

1. Die Neugründung der Universität
Mainz im Jahre 1946 versteht sich als ein
geistiges Zentrum eines französisch beeinflußten
rheinischen Sicherheitsgürtels.

2. Frankreich trat bis 1952 konsequent
für die Wiederherstellung Badens
und Württembergs in den Grenzen der napoleonischen
Zeit ein.

3. Die Wirtschaftspolitik (Süd-)Ba-
dens entsprach einerseits Vorstellungen
der sozialen Marktwirtschaft, bezog jedoch
auch eine wohlüberlegte Beschäftigungspolitik
mit ein.

4. „Heimat" kann als „offene*' oder
als „geschlossene"' Struktur angesehen
werden. Die Landesregierung hatte hier
keine eigene ausformulierte Konzeption.
Die Heimatvereine nutzten die Strukturen
von „Heimat" in ihrem jeweiligen Sinne
für sich.

Den Abschluß dieses Vortrags-Bandes
bilden von M. Stingl zusammengestellte
Dokumente zu ausgewählten Aspekten
der Kulturpolitik in (Süd-)Badcn
1945-1952, denen jeweils kurze einführende
Inlerprctationshilfcn vorangestellt
sind.

Dieter Kauß

Ruch, Martin: Einladung zu einem
Rundgang: Jüdisches Offenburg. Haigerloch
1999.

Schellinger, Uwe: Einladung zu einem
Rundgang: Jüdisches Kippenheim.
Haigerloch 1999.

Seit den 1980er Jahren werden in Kippenheim
und Offenburg Führungen zur
Geschichte der Juden angeboten. Beide
Orte bergen bedeutende Zeugnisse, die
die Erinnerung an diese untergegangene
Kultur wach halten. 1999 hat der Verlag
„Medien und Dialog" zwei Führer in
Heftformat vorgelegt, die eine Erkundung
vor Ort auf eigene Faust ermöglichen. In
dem Haigerlocher Verlag sind unter dem