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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 35
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Den Römern in Offenburg auf der Spur

Rund 400 Jahre Forschungsgeschichte - doch die Suche geht
weiter

Manuel Yupanqui

Vor rund 400 Jahren, im Jahre 1615, wurde in der Kinzig bei Offenburg ein
römischer Meilenstein, der erste uns heute bekannte Fund aus unserer römischen
Vergangenheit geborgen. Zahlreiche Spuren wurden im Laufe der
Zeit zusammengetragen, viele Relikte dieser und anderer Epochen sind
wahrscheinlich unbeachtet geblieben. Im Rahmen eines Stipendiums der
Kulturstiftung Offenburg wurden alle bisher bekannten Daten zusammengestellt
und ausgewertet.1 Neben bedeutungsvollen Steindenkmälern und
römischen Münzen zeugen scheinbar wertlose Scherben von der römischen
Geschichte um Offenburg. Die Arbeit zum Stand der Forschung erbrachte
neue und interessante Ergebnisse.

Ein römisches Straßenschild und ein Centurio weisen den Weg

Der römische Meilenstein stand ursprünglich an der Straße vom römischen
Straßburg (Argentorate) über Rottweil (Arae Flaviae) an die Donau, einer
wichtigen Schwarzwaldpassage. Die eingemeißelte Inschrift bezeugt den
Bau der Verbindung unter Kaiser Vespasian um das Jahr 74 n.Chr. und gab
Anfang und Ende der Trasse bekannt, weiter war die Distanz bis nach Argentorate
in römischen Meilen angegeben.

Das Denkmal hat Offenburg weit über Südwestdeutschland hinaus bekannt
gemacht. Leider wurde die Inschrift nach der Auffindung des Steines
zu großen Teilen zerstört, wichtige Informationen sind für immer verloren.
So bleiben auch 400 Jahre später einige Fragen offen.

Der erste namentlich bekannte Bewohner von Offenburg und Umgebung
ist uns von seinem Grabstein bekannt: Im Spätjahr des Jahres 1778
wurden im Kies des Kinzig-Bettes vier große Steine gesichtet, einer davon
geborgen (Abb. 1). In den zwei oberen Dritteln zeigt ein Hochrelief einen
Mann im Kapuzenmantel, bewaffnet mit einem Schwert an seiner rechten
Seite. In der linken, so wurde bisher gedeutet, umfaßt er einen Dolch.
Doch genaue Untersuchungen am Original im Magazin des Badischen
Landesmuseums in Karlsruhe zeigten, daß die Figur in der linken Hand einen
Stock hält. Auch eine eingehende neue Betrachtung der Inschrift im
unteren Drittel brachte Klarheit: In der Forschung unbestritten ist, daß in
der fünfzeiligen Inschrift der Name des Verstorbenen und seine militäri-


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