http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0041
41
Archäologische Untersuchungen an der „Ullenburg"
bei Tiergarten, Stadt Oberkirch, Ortenaukreis
Heiko Wagner
Die „Ullenburg" liegt auf stark verwittertem Granit in 284 m Höhe am
Westrand des nördlichen Schwarzwalds. Sie befindet sich etwa 2,5 km
nördlich der Stadt Oberkirch, oberhalb des Stadtteils Tiergarten. Der rundliche
Hügel fällt im oberen Teil nach allen Seiten steil ab und geht dann -
besonders im Süden - in flachwellige Höhenzüge und Hänge über. Der
Ausgang des Renchtales ist von der Ullenburg aus gut einsehbar; der weite
Rundblick reicht im Westen bis Strasbourg und zu den Vogesen.
Bei der Rebflurbereinigung „Ochsengrund", Teilbereich „Ullenburg",
wurden umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt, die von Mai bis Juli 1999
vom Verfasser beobachtet wurden. Bei der Flurbereinigung wurden
Niveaus und Gefälle verändert, neue Wege gebahnt, sowie neue Terrassen
und die zugehörigen Weinbergsmauern angelegt. Ältere Rebmauern wurden
dabei beseitigt. Teile der alten Oberfläche konnten auf der Bergkuppe
erhalten werden, andere Bereiche wurden abgetragen. Größere Mauerreste
der Burg blieben erhalten, einige Mauerstücke mußten den Erdarbeiten
weichen.
Die aufgetretenen Befunde wurden meist fotografiert und konnten (wegen
der gebotenen Eile) häufig nur skizzenhaft gezeichnet werden. Eine
umfangreiche Sammlung von Farbdias befindet sich beim Verfasser. Eine
kleine Auswahl davon wurde als Papierabzüge dem (ungedruckten) Abschlußbericht
beigefügt.
Einzelne Befunde konnten (während der Arbeitspausen oder wenn die
Erdarbeiten an weniger sensiblen Bereichen liefen) detaillierter gezeichnet
werden. Sie sind im ungedruckten Abschlußbericht enthalten, der dem
Landesdenkmalamt Freiburg (Referat 26 - Archäologie des Mittelalters)
und der Ortsverwaltung Tiergarten vorliegt.
Die Beobachtungen während der Erdarbeiten wurden durch Fundbergungen
und später durch Begehungen ergänzt, die in der Summe Teile des
Grundrisses der Burg klären konnten.
Eine Feindatierung der festgestellten Mauern ist nur teilweise möglich.
Besonders auf der östlichen Hälfte der Bergkuppe waren die Befunde fast
völlig durch die ältere Bewirtschaftung zerstört. Einige der urkundlich
überlieferten Bauwerke (Stallung, Brunnen sowie die genaue Ausdehnung
des Wohnbaus) konnten nicht erfaßt werden. Die Stallungen könnten bereits
völlig zerstört gewesen sein; die unteren Teile des Wohngebäudes
stecken wohl noch im Boden.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0041