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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 46
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Heiko Wagner

Wohnbau der Burg. Dies zeigt die Beschreibung von 1765. Der darin genannte
größte Stützpfeiler ist mit dem Pfeilerrest Abb. 3 Nr. 3 (Befund 5)
zu identifizieren, der weit vor die Ringmauer vorspringt und tief funda-
mentiert ist: „... der größte unter dießen pfeihlern auff der seith gegen Ullm
durch den unvernünftig eingerichteten ablauff deß Wassersteins aus der
oberen kuchel von undten biß oben gar übel conditionirt und beschädiget
ist..."

Direkt südwestlich der Ecke des Wohnbaufundaments zeigt ein Pfostenloch
(Befund lOd) an, daß statische Probleme auftraten, denen zunächst
mit einer provisorischen hölzernen Abstützung begegnet wurde. Anschließend
wurde ein gemauerter Stützpfeiler vorgesetzt. Ein weiterer, offenbar
älterer Stützpfeilerrest (Befund 10b) findet sich etwa 5 m weiter
südwestlich.

Insgesamt sind an der Ullenburg 5 bis 6 Stützpfeiler an der Ringmauer
nachweisbar, deren Bautechnik (Steinmaterial, Mörtel) auf unterschiedliche
Entstehungszeit deutet. Das Erscheinungsbild der Ullenburg dürfte
damit dem der Burg Ortenberg (Ortenaukreis) entsprochen haben (vgl.
Abb. 4).

Ein weiteres Ringmauerstück wurde im Süden (Abb. 3 Nr. 4/ Befund 2)
aufgenommen und teilweise erhalten. Die Ausbruchgrube der Ringmauer
zog nach Westen bis an den Rest eines ca. 3,0 x 1,8 m messenden Stützpfeilers
(Abb. 3 Nr. 5/Befund 3).

Auf dem östlichen Teil der Kuppe waren bereits durch die lange, intensive
und tiefgründige Bewirtschaftung des Weinbergs sämtliche alten
Oberflächen und Mauern bis auf einen geringen Rest eines Stützpfeilers
(Abb. 3 Nr. 6/ Befund 9) völlig abgetragen.

Außerhalb der Ringmauer der Kernburg konnte im Süden (Abb. 3 Nr. II
Befund 1) der Rest einer aus Backsteinen und Granitbrocken gemauerten
Rinne dokumentiert werden, von der nur noch ein 1,20 m langer Abschnitt
erhalten war. Sie leitete offenbar überschüssiges Wasser oder Fäkalien aus
dem Burgbereich nach draußen den Hang hinunter; vielleicht diente sie zur
Reinigung der urkundlich erwähnten Stallung.

In den Schriftquellen wird ein 33 Klafter (ca. 60 m) tiefer Brunnen im
oberen Teil der Burg erwähnt, der nicht lokalisiert werden konnte.

Die ältere historische Forschung zeigte sich über den geringen Umfang
der Burg verwundert. Dabei wurde übersehen, daß an der Nord- und Nordwestseite
der Kernburg unten im Wald ein deutlich sichtbarer, etwa 4—6 m
breiter Graben mit Vorwall (Abb. 3 Nr. 8/ Befund 15) verläuft, der stellenweise
(Abb. 3 Nr. 9) vor einigen Jahrzehnten überdeckt oder zerstört
wurde.

Ein Mauerrest (Abb. 3 Nr. 10/ Befund 14) im Westen deutet eine eckige
Form an und könnte ebenfalls ein Mauerstützpfeiler sein. Eine Fortsetzung
der Mauer um einige Meter nach Südwesten (Abb. 3 Nr. 11) wurde von K.


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