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Der Kanzlerkeller (II): Stadtarchäologische Aktivitäten
1997-2000
Fluchtstollen - Tiefbohrung - Stadtkataster - Ausstellungen -
Neue Vermessungen - Ein Kellermuseum
Manfred Merker
Im Jahresband 1997 der ORTENAU (Seite 199-220) wurden in Text und
Bild Funde aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vorgestellt, welche
die „Archäologie-AG des Grimmelshausen-Gymnasiums" seit dem Jahre
1992 im tiefsten Gewölbekeller des Hauses Kanzler am Rande der südlichen
Stadtmauer der Offenburger Innenstadt geborgen hatte. Der Verfasser
hatte die fast fünf Jahre umfassenden stadtarchäologischen Aktivitäten
„von der Grube zur Vitrine" und ihre Ergebnisse dargestellt, die dann im
folgenden Sommer der Öffentlichkeit in einer großangelegten Ausstellung
im Schalterraum der Volksbank Offenburg präsentiert werden konnten.
Herr M. Yupanqui Werner, M.A., ergänzte die Darstellung durch eine
exakte wissenschaftliche Beschreibung und Datierung des umfangreichen
Fundmaterials, insbesondere der Keramik und der gefundenen Gläser.
Was hat sich inzwischen im Kanzlerkeller getan? Daß hier eine Fortsetzungsgeschichte
geschrieben werden mußte, wie der Untertitel verrät, liegt
zweifellos an der hochkomplexen Baugeschichte dieses vielstöckigen Gewölbekellers
, der uns immer wieder mit neuen Geheimnissen überrascht
und damit als stadtgeschichtlich engagierte Arbeitsgemeinschaft zu neuen
Nachforschungen herausgefordert hat.
/ Die Mitarbeit am Stadtkataster und die Volksbankausstellung
Noch im Jahre der Veröffentlichung des ersten Kanzlerkellerberichtes wurde
die „Archäologie-AG" vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg,
Außenstelle Stuttgart, um Mitarbeit bei der Erstellung des archäologischen
Stadtkatasters der Stadt Offenburg gebeten. Nach Ravensburg, Ulm und
Heilbronn sollten auch alle anderen 300 Städte Baden-Württembergs mit
mittelalterlicher Prägung untersucht und erfaßt werden. So wurde auch für
Offenburg im Laufe eines Jahres nach einer Vorbesprechung aller amtlich
und ehrenamtlich Beteiligten eine Stadtbewertung unter archäologischen
Gesichtspunkten und eine Festlegung aller relevanten Bereiche vorgenommen
und die Siedlungsgeschichte von den frühesten Anfängen untersucht.
Die Aufgaben des Historikers wurden interdisziplinär ergänzt durch einen
erfahrenen Stadtarchäologen, dessen Ansprechpartner wir wurden. Aus
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