Freiburger historische Bestände - digital

Der Kunzlerkeller (II): Stadtarchäologische Aktivitäten 1997-2000

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Die abgetragene Mauer vor dem
Schutthaufen des Stollens
(Manfred Merker)

Stadtmauer, eingegraben in den gelben Lehm in verschiedener Höhenabstufung
und dazu die Erkenntnis, daß er nicht ohne weiteres zu begehen
war. Die Enttäuschung war auf den Gesichtern abzulesen: Der Gang war
meterhoch aufgefüllt mit Schutt und undefinierbarem Gerümpel aller Art -
das bedeutete Arbeit für viele Monate. Aber auch hier sollte sich der Abfall
der Vergangenheit wieder in das Glück der Archäologen von heute verwandeln
. Zunächst wurde ein Arbeitsplan entwickelt. Die Vermauerung
mußte Stein für Stein herausgemeißelt werden, der vorhandene Abraum
von oben nach unten abgetragen, die anfallenden Funde, von deren Bedeutung
wir noch nichts ahnen konnten, im Keller ausgebreitet und klassifiziert
werden. So groß die Versuchung auch war, den Schutt gleich zwei
Meter weiter in den leerstehenden Schacht zu schaufeln, wollten wir dennoch
mit einer sekundären Verfüllung kein archäologisches Durcheinander
für spätere Forscher anrichten. Meißel, Hammer, Brecheisen und Stangen
wanderten nun von Hand zu Hand, weil jeder einmal mit ungebremster Gewalt
einen Stein herausschlagen wollte. Die Mauer wurde immer niedriger,
während der Schuttberg dahinter immer ansehnlicher aus dem dunklen
Gang herauswuchs. Erstes unerwartetes Ergebnis nach dem vollständigen