Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 129
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0129
129

Das Dorfbuch von Oberachern

Reiner Vogt

Aufbau und Alter des Dorfbuches

Das Dorfbuch von Oberachern ist die älteste Archivalie des ehem. Gemeindearchivs
von Oberachern und hat schon aus diesem Grund eine sehr große
Bedeutung, u.a. auch deshalb, weil sein Gegenstück, das Dorfbuch von
Unterachern (bzw. Niederachern, das heutige Achern) nicht mehr im Stadtarchiv
vorhanden ist. Vom Dorfbuch wurde 1934 von dem Karlsruher Professor
Dr. Wilhelm Teichmann, Stadtbibliothekar LR., auf dessen Initiative
eine Abschrift angefertigt, welche mir - neben dessen Anmerkungen und
Erläuterungen - als Grundlage diente. Das Original-Dorfbuch und die
Abschrift befinden sich heute - aufgrund der Eingemeindung 1971 - im
Archiv der Stadt Achern.

Das Dorfbuch besteht aus zwei Büchern. Beide Bücher umfassen den
Zeitraum zwischen dem Ende des 15. Jahrhunderts und dem Jahre 1834.
Einen Schwerpunkt bilden örtliche und überregionale Eintragungen zwischen
1534 und 1673. Aber auch aus dem 18. Jahrhundert gibt es eine Anzahl
davon. Der bedeutendste Bestandteil ist die Dorfordnung von Oberachern
, deren älteste Absätze wahrscheinlich im letzten Viertel des 15.
Jahrhunderts, spätestens aber um 1490 aufgezeichnet wurden. Diese These
kann damit begründet werden, daß den Folgen des Brandes von Niederachern
(30. April 1495) bereits Rechnung getragen und die Dorfordnung
um die Bestimmung über die Feuerleitern ergänzt wurde. Auch Friedrich
Mone schätzt die Niederschrift der Dorfordnung zwischen 1480 und 1490.'

Der Inhalt des Dorfbuches ist - mit Ausnahme der beiden großen Ordnungen
- kaum erschlossen, umfaßt eine große Bandbreite und ist für jeden
Heimathistoriker von großer Bedeutung (deshalb war es mir ein besonderes
Anliegen, den Inhalt dieses Zeugnisses der Heimatgeschichte zu
bearbeiten). Zum einen, weil jeder, der sich damit intensiv beschäftigt, einen
genauen Einblick in das Leben eines Dorfes der damaligen Zeit bekommt
; zum anderen, weil die vielen geschichtlichen Begebenheiten eindeutig
belegen, daß auch die politischen Verhältnisse im damaligen „Heiligen
Römischen Reich Deutscher Nation" nicht spurlos an der Region am
Oberrhein vorbeigegangen sind, obwohl diese von den politischen Zentren
weit entfernt war. Diese Tatsache wird auch noch dadurch deutlich, daß
nicht nur aus dem Dreißigjährigen Krieg kaum etwas erhalten blieb, sondern
auch sämtliche Blätter aus der Zeit der Eroberungskriege Ludwigs
XIV. von Frankreich nicht mehr vorhanden sind. So enden die Eintragun-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0129