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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 150
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Josef Werner

Bereits 1593 mußte die Eisenverhüttung des Burgherrn „Wiedergrün
von Staufenberg" wieder eingestellt werden, da der Bischof von Straßburg
den nötigen Nachschub von (Holz-)Kohlen und Holz aus dem Mooswald
verweigerte. Doch schon kurz nach 1600 wird uns berichtet, daß Eisenerz
aus der St.-Antoni-Grube in Oberkirch verhüttet wird.3

Von 1609 bis 1617 war das Durbacher Bergwerk wegen Holzmangel
eingestellt, 1617 wieder angelegt und dem Herzog von Württemberg auf
12 Jahre überlassen. Die Erzgrubenverwaltung übernahm 1786 das verlassene
Waldbruderhaus bei Sankt Anton. Der Staufenberger Amtmann Johann
Carl Grünlinger hatte mit den Durbachern viel Mühe, weil diese offensichtlich
wegen den Frohnleistungen für die Herrschaft, insbesondere
die Holzabfuhr zum Schmelzwerk Staufenberg und die Eisenabfuhr nicht
immer mitspielten.

Ab 1731 wurde von Hans Heinrich Stupan zusammen mit Johann Friedrich
Wettstein oberhalb von Lautenbach im Renchtal ein Eisenhochofen
betrieben. Das Erz bezog man u.a. aus der Herrschaft Staufenberg. Die
Verhüttung in Lautenbach wurde 1759 eingestellt, weil die ursprünglich
zugesicherten Holzlieferungen ausblieben. 1780 schließlich wurde dieses
Hüttenwerk auf Anordnung des letzten Straßburger Fürstbischofs abgerissen
.

Ab Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Brauneisenerz aus der St.-
Antoni-Grube mit Ochsenkarren nach Bühlertal zur Verhüttung gefahren.
Das Durbacher Erz war in Bühlertal wegen seiner Leichtflüssigkeit sehr
geschätzt, obgleich das gediegendste Eisen kaum den Oberländer Bonerzen
an Güte nachstand.

Die Durbacher Erze kamen insbesondere des teueren Transports wegen
sehr hoch zu stehen. Es kostete nämlich 1 .... (330 Pfund) zu gewinnen
42 Kreutzer, Lohn 26 V4 Kreutzer, also den Zentner auf 21 Kreutzer und
lieferte durchschnittlich 15 % Eisen, von welchem im Jahre 1783 im
Schmelzofen (also blos Erz, Kohleumschläge und Löhne gerechnet) auf
2 Gulden 45 2As Kreutzer zu stehen kam. Bei den damaligen niederen Holzpreisen
wurde hierbei noch mit Gewinn gerechnet. Für den Zentner Roheisen
wurden 10 - 13 Gulden bezahlt. Schon wenige Jahre später kam aus
Hessen bezogenes Roheisen in Baden auf den Markt, welches auf dem
Rhein bis Leopoldshafen geliefert wurde und billiger war als das in
Bühlertal selbst erzeugte Eisen. Insbesondere weil auch das gute Eisenerz
aus Durbach ausblieb, wurde in Bühlertal die Verhüttung 1799 eingestellt.

Die Verbindungen zwischen dem Eisenwerk Bühlertal und Durbach
schlugen sich bei der Kirchenerweiterung im Jahre 1790 auch mit einer
Spende von 1 Gulden und 12 Kreutzern durch den damaligen „Herrn Factor
" nieder.

Bei den erwähnten hohen Transportkosten ist anzunehmen, daß mit den
Ochsenkarren nach Bühlertal weniger „taubes" Gestein, als bereits gepoch-


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