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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 151
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Bergbau im Durbachtal

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tes Erz transportiert wurde. Nachdem in früherer Zeit durch die Staufenberger
selbst die Verhüttung betrieben wurde, waren sicherlich auch
„Pochmühlen" am Durbach vorhanden. Es ist wohl auch nicht abwegig,
daß die Gewann-Bezeichnung „Plauelrain" - früher „Blauelrain" mit einer
alten Pochmühle in Verbindung zu bringen ist. Der „Bläuel" war ein rundes
Holz zum schlagen und mürbeklopfen von Flachs und Hanf. Dieser
„Bläuel" wurde meist auch mit Wasserkraft betrieben.

Direkt am „Plauelrain" standen 3 Mühlen, die bis ins 20. Jahrhundert
noch betrieben wurden. Es ist denkbar, daß zumindest eine dieser Mühlen
für den Bergbau verwendet wurde.

Nach Erschöpfung des Antoni-Ganges wurden in der Umgebung von
Durbach zahlreiche Versuche gemacht, noch weitere Gänge aufzutreiben.
Beträchtliche Geldmittel wurden hierzu aufgewendet. Man fand auch an
zahlreichen Stellen wieder solche eisenerzführenden Gänge, so im
„Hespengrund", im „schwarzen Graben" („Schwarzloch") im „Wiedergrün
", am „Schloßberg" u.a.m. Alle aber erwiesen sich nach kurzer Aufführung
als unbauwürdig, da sie sich teils in Streifen, teils nach der Tiefe
verteilten. Derartige schmale eisenerzführenden Gänge sind im Bereich
Durbach mit dem überwiegenden Granitvorkommen überhaupt sehr häufig.

In den Rebstücken des „Bäuerlinshofes" wurde 1794/96 auf Veranlassung
des Badischen Bergwerksdirektors von Kahn Erz geschürft, wogegen
aber Freiherr von Blittersdorf Protest einlegte. Blittersdorf war Landvogt
der Ortenau und der Schwiegersohn bzw. seine Frau Miterbin und Besitzerin
des ehem. „von Ried'schen" Hofes (heute von Neveu).

Der „Bäuerlinshof", so genannt nach einem früheren Besitzer, dem
Metzger Johann Bäuerlein von Oberkirch, ursprünglich im Besitz von
Schauenburg und Rehm-Oberkirch, gehörte seit 1671 dem bekannten Doktor
und Leibmedicus Küffer von Straßburg. Ab 1684 war der Staufenberger
Amtmann Grünlinger Besitzer des Hofes.4

Viele heute noch zur Wasserversorgung genutzte alte Erzstollen zeugen
von der umfangreichen Bergbautätigkeit in der Herrschaft Staufenberg. So
erzählen ältere Leute noch, dass z.B. unmittelbar hinter dem ehemaligen
Bergwerkshaus im Hilsbach (Glier) vor einigen Jahrzehnten bei Grabarbeiten
im Weinberg der Stollen, bzw. ein unterirdischer See zum Vorschein
kam. Selbst mit Ochsenwagen sei man vor mehreren Generationen noch in
diesen Stollen hineingefahren.

Im Hespengrund werden heute ebenfalls noch mehrere alte Stollen für
die Wasserversorgung genutzt. Durch Sprengarbeiten und der Planie des
darüberliegenden Rebgeländes blieb vor einigen Jahren das Wasser aus.
Bei der Überprüfung der Wasserzufuhr in dem engen Stollenmund mußte
man feststellen, daß die Sprengung einen erheblichen Felsabbruch verursachte
und das Wasser dahinter bereits zu einem größeren See angestaut
hatte. Mehrere, nicht bis zum Ende zu verfolgende Gänge waren sichtbar.


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