Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 188
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0188
188

Konrad Velten

Die 5 Bergleute erhielten pro Zentner Kohle, die sie aus dem Bergwerk
schafften, 30 Kr.

Um 1823 war dann auch im Demuthstollen das Flöz weiträumig so ausgekeilt
, daß der Abbau aufgegeben werden mußte.

1824 wurde trotz Bitten der Belegschaft der Betrieb gänzlich eingestellt.
Die noch vorhandenen Kohlenvorräte wurden für 26 Kr./Zentner verkauft.

Barthel Baumann, 69 Jahre alt und 50 Jahre Bergmann, erhielt ein Gnadengeld
von 20 Gulden. Steiger Degemann, seit 28 Jahren auf der Grube,
verheiratet und 7 Kinder, konnte weder lesen noch schreiben und war besitzlos
, erhielt eine kleine Pension. Die anderen gingen völlig leer aus und
mußten sich durchbetteln.2

1831 unternahm der Bierwirt Balthasar Eckerle von Steinbach einen
Versuch im Karlstollen, doch noch auf Kohle zu stoßen, gab aber 1 Jahr
später schon auf.

Der erfahrene Bergmann Holder arbeitete sich mit seinen 2 Söhnen im
Jahre 1839 im Brunngrabenstollen ein und hoffte gute Steinkohlen zu finden
. Auch sie arbeiteten in etwa 45-50 cm hohen Abbauräumen. Das Flöz
insgesamt war 35-40 cm stark und die Kohlenschicht nicht mehr als
10 cm. Sie schufteten für rund 40 Kreuzer Tageslohn.2

1848 mußten sie die überaus gefährliche Bergarbeit in der Tiefe wegen
Wetterschwierigkeiten einstellen. In den tiefen, seitlich vom Stollen liegenden
Abbauräumen fehlte die Lüftung. Dazu kamen der Pulverdampf vom
Sprengen und die natürlichen Kohlegase. Es war das endgültige Aus für
das Kohlenbergwerk Umweg, das vor rund 100 Jahren im Brunngraben so
hoffnungsvoll begonnen hatte.

Quellen

1 Zur Stadtgeschichte von Steinbach. Redaktion: Hermann Oser. Arbeitskreis für Stadtgeschichte
Baden-Baden. Heft 16/1978 (= Beiträge zur Geschichte der Stadt und des
Kurortes Baden-Baden)

2 Metz. Rudolf: Mineralogisch landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald.
2. vollständig überarbeitete Auflage. Lahr/Schwarzwald, 1977

3 GLA 220/118

4 GLA 391/37590

5 GLA 391/37591

6 GLA 229/100567-570 (Film)

7 Badische Geschichte. Vom Großherzogtum bis zur Gegenwart. Herausgegeben von der
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Stuttgart, 1979


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0188