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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 189
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Baden in Baden-Baden

Von den römischen Anlagen zur modernen Caracallatherme

Ulrich Coenen

Die heißen Quellen

„Alle Warmwasserquellen sind aber deswegen heilkräftig, weil ihr Wasser,
in zersetzenden Stoffen durch und durch erhitzt, eine andere Eigenschaft
für die Verwendung annimmt."1 Der römische Architekt und Architekturtheoretiker
Vitruv, der im ersten vorchristlichen Jahrhundert in Diensten
Caesars und Augustus' stand und sich in seinen „Zehn Büchern über
Architektur" auch mit dem Bau von Bädern beschäftigt, kannte die Bedeutung
des Thermalwassers für die Gesundheit. Daß seine Landsleute um 75
n. Chr. im Bereich des heutigen Markt- und Römerplatzes in Baden-Baden
in unmittelbarer Nachbarschaft der heißen Quellen, die hier aus der Erde
treten, eine Siedlung gründeten, ist eine Konsequenz dieses in der antiken
Welt allgemein verbreiteten Wissens. Die Heilquellen waren nicht nur Anlaß
für die Gründung der Stadt, sondern sind bis heute ihre Wirtschaftsbasis
und ihr Hauptkapital.

Das Quellgebiet am Hang des Florentinerberges wird geologisch als
Verwerfung bezeichnet, die in mehreren Erdzeitphasen zwischen Perm und
Tertiär entstand.2 Nach dem balneologischen System sind die Baden-Badener
Quellen als Kochsalz-Thermalquellen mit einem Temperaturbereich
von 52 bis 67 Grad Celsius definiert.1 Baden-Baden liegt damit, was die
Temperatur angeht, in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen natürlichen
Thermalquellen an der Spitze. Insgesamt haben die zwölf Quellen,
die in den Jahren 1868 bis 1897 in Stollensystemen zusammengefaßt wurden
, eine tägliche Schüttung von rund 800 000 Litern.

Die Quellen erhielten bereits früh eigene Namen. Der markgräfliche
Medicus Johann Mattheus veröffentlichte 1605 ein erstes Verzeichnis, in
dem er zwölf Quellen nennt: Ursprungs-, Brüh-, Juden-, Ungemach-, Holl-,
Mur-, Fett-, Bütt- und Baldreitquelle sowie drei Quellen zum Kühlen
Brunnen.4

Die Römer in Baden-Baden

In achtjährigen Kämpfen (58-50 v. Chr.) unterwarf Caesar Gallien bis zum
Rhein, der damit Grenze des Imperiums gegen die Germanen wurde. Die
Versuche ganz Germanien unter seine Kontrolle zu bringen, gab Kaiser


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