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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 215
(PDF, 140 MB)
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Baden in Baden-Baden

215

Zwei moderne Tanks mit heißem und bereits abgekühltem Thermalwas-
ser befinden sich heute im Obergeschoß des Friedrichsbad-Nordflügels am
Marktplatz. Dorthin wird es aus den ebenfalls modernen Sammelbehältern
der sogenannten Unterstation unter dem früheren Augustabad (210 und
410 Kubikmeter) gepumpt. Das Wasser gelangt von hier auch in die Cara-
callatherme und zum Hochbehälter auf dem Hungerberg (200 Kubikmeter)
rund 500 Meter nördlich des Quellgebietes, der als Speicher dient. Der
Süßwasserbehälter für das Friedrichsbad befindet sich in einem weiteren
Tank oberhalb des Markplatzes, der mit Quellwasser aus dem Geroldsauer
Tal unterhalb des Wasserfalls gespeist wird. Er liefert das Trinkwasser für
das Bad, in dem kein Leitungswasser verwendet wird. Die zwölf
ursprünglichen, gemauerten und überwölbten Thermalwasserreservoirs, die
auf verschiedenen Ebenen im Keller und außerhalb des Gebäudes lagen,
werden heute nicht mehr benutzt, sind aber zum Teil erhalten. Das Wasser
ergoß sich ursprünglich aus einem vollen Behälter in den nächst tieferen,
floß durch die ebenfalls stillgelegten Bodenheizungskanäle und, nachdem
es hier einen Teil seiner Wärme abgegeben hatte, in die Becken. Entfernt
wurden auch die zehn eisernen Tanks in den beiden Türmen und auf dem
Dachboden. Die beiden Speicher in den Türmen versorgten ursprünglich
die Duschen, die übrigen, die mit heißem und abgekühltem Wasser gefüllt
wurden, waren durch ein kompliziertes Rohrsystem miteinander verbunden
. Wie zur Erbauungszeit kommt auch heute noch das Thermalwasser
für die beiden Dampfbäder im Gesellschaftsbad direkt aus dem Friedrichsstollen
. Das übrige System aus dem 19. Jahrhundert war wegen neuer
Vorschriften, die ein Füllen der Becken mit ständig nachfließendem
Thermalwasser nicht gestatten und zusätzlich eine Wasserumwälzung und
-chlorung verlangen, nicht aufrechtzuerhalten. Deshalb gibt es heute im
Keller des Friedrichsbades technische Einrichtungen wie in jedem modernen
Hallenbad.

Das Friedrichsbad und die moderne Caracallatherme befinden sich nach
wie vor im Besitz des Landes Baden-Württemberg, werden aber seit dem
1. Juli 1994 von der Carasana Bäderbetriebe GmbH mit Sitz in Baden-Baden
als Pächterin betrieben.

Das Landesbad (heute Rheumazentrum) von Josef Dürrn

Der Erfolg des Friedrichsbades, das bis ins späte 19. Jahrhundert als das
modernste Badehaus Deutschlands galt, war beachtlich. Als um 1885 trotz
hoher Preise68 seine Kapazitätsgrenze erreicht war, wurden die konkreten
Planungen für einen weiteren Neubau beschleunigt und 1888 den Abgeordnetenkammern
vorgelegt.69 Wegen der Nähe zu den Quellen mußte das
neue Frauenbad in der Nachbarschaft des Friedrichsbades entstehen, der
bereits vorhandene Grundbesitz des Bäderfonds bedingte außerdem einen


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