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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 240
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Klaus Brodbeck

gründet. Junge, engagierte Laienschauspieler schlössen sich 1977 zum Grimmelshausen
-Spielkreis zusammen. 1986 führten sie das im Jahr 1951 von Dr.
Hermann Streif geschriebene Stück „Der Schultheiß von Renchen" auf.

1977 wurde vor dem Rathaus die von dem Offenburger Verleger und
späteren Ehrenbürger der Stadt Renchen Senator Dr. Franz Burda gestiftete
und vom italienischen Bildhauer Giacomo Manzü geschaffene Grimmelshausen
-Statue aufgestellt. Sie soll den jungen Simplicius als Jäger von
Soest verkörpern.

Kurz nach meinem Amtsantritt im Dezember 1985 bin ich zum Vorsitzenden
der Stiftung Grimmelshausenarchiv gewählt worden. Dabei mußte
ich zu meiner Überraschung feststellen, daß zuvor der komplette, mit Vertretern
aus den Städten Offenburg, Oberkirch und Renchen, der Wissenschaft
und der Badischen Landesbibliothek zusammengesetzte Vorstand
zurückgetreten war. Ausschlaggebend hierfür soll die Tatsache gewesen
sein, daß man sich in den Jahren seit Gründung der Stiftung sehr heftig
über Satzungsfragen und Formalitäten mit dem Stifter Egon Lorenz gestritten
habe. Da ich hierüber nicht aus eigenem Erleben berichten kann, steht
es mir nicht zu, ein Urteil darüber abzugeben, auf wessen Seite die Hauptschuld
gelegen hat. Tatsache ist und bleibt, daß Lorenz in den letzten fünf
Jahrzehnten mit der Emsigkeit einer Biene alles zusammengetragen hat,2
was er von oder über Grimmelshausen ausfindig machen konnte und der
Grimmelshausenpflege in Renchen so manchen wichtigen Impuls - u.a.
zur Gründung der Grimmelshausenfreunde und der Stiftung Grimmelshausenarchiv
- gegeben hat. Meine Aufgabe jedenfalls bestand darin, den Vorstand
nun mit lokalen Vertretern zu besetzen, was mir schließlich auch gelungen
ist.

Beim Schiller-Nationalmuseum in Marbach am Neckar ist als Förderinstitution
des Landes Baden-Württemberg die Arbeitsstelle für literarische
Archive, Museen und Gedenkstätten angesiedelt, die u.a. die Aufgabe hat,
künftige Museumsträger beim Aufbau und der Planung von Literaturmuseen
zu beraten und sie darüber hinaus finanziell zu unterstützen.

Im August 1986 bin ich zusammen mit dem noch von meinem Amtsvorgänger
für die Museumsplanung beauftragten Architekten nach Weinsberg
gefahren, um dort den Leiter dieser Arbeitsstelle, Herrn Dr. Thomas
Scheuffelen, für eine erste Beratung aufzusuchen. Nach Weinsberg deshalb
, weil Scheuffelen dort gerade dabei war, das Justinus-Kerner-Museum
einzurichten.

Scheuffelen überraschte mich bei der Gelegenheit mit der Nachricht,
man plane im Nachbarort Oberkirch ebenfalls ein Grimmelshausen-Museum
und bat mich um Verständnis, daß man seitens des Landes keine zwei
Museen gleicher Art fördern könne. Über die Arbeit an einer Grimmelshausen
-Gedenkstätte in Oberkirch hatte man mich in Renchen zuvor nicht
unterrichtet.


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