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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 249
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Die Prachtausgabe der zweisprachigen Bihlia Sacra von Paler Germanus Cartier

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lag, und seinen Bruder Gallus Cartier, einen berühmten Theologen des 18.
Jahrhunderts, vorzustellen.

Im „Catalogus Religiosorum"3 aus dem Kloster Ettenheimmünster, der
sich seit einem Jahr wieder im Pfarrarchiv in Ettenheimmünster befindet,
haben die Patres Bernhard Mugg und Carolus Will die wichtigsten Lebensdaten
von Pater Germanus in Stichworten zusammengestellt und außerdem
die Skizze seines Wappens, einen Baumstumpf im Oval, unter seinem Namenseintrag
abgebildet.

Geboren wurde Germanus Cartier am 22. Juli 1690 in Pruntrut (auf
französisch Porrentruy) im Schweizer Jura unweit von Delemont und nahe
der französischen Grenze. Er wurde auf den Namen Franz getauft. Sein
Vater war Claudius Cartier, Bürger von Pruntrut, seine Mutter Ursula Polle
. Unter Abt Eck legte er am 8. Januar 1713 die Ordensgelübde ab. Primiz
feierte er am 3. Oktober 1717 in der Wallfahrtskirche des hl. Landelin zusammen
mit seinem leiblichen Bruder Gallus. Insgesamt acht Mönche haben
an diesem Tag, sieben Jahre nach dem Amtsantritt von Abt Eck, ihre
erste Messe gefeiert.4 Kaum ein Jahr später, am 12. September 1718, wurde
Germanus Cartier Prior und übernahm ein Amt, das er fünf Jahre lang
inne hatte. Er war Professor der Philosophie und der Theologie in Ettenheimmünster
, dann in Ebersmünster5 im Elsaß und dann wieder in Ettenheimmünster
, wo er neben der Theologie auch Kirchen- und Zivilrecht
lehrte. Verzehrt durch unermüdliche Arbeit, starb er mit allen Sakramenten
der Kirche versehen am 18. Februar 1749 und wurde in der Krypta Nr. 9
bestattet.6

In besonderem Maße, so eine Notiz in der Badischen Landesbibliothek
Karlsruhe, widmete sich Pater Germanus der Stille, dem Gebet und der
Meditation. Er war ein Mann klösterlicher Askese.7 So befaßt er sich in
den zahlreich hinterlassenen Handschriften,8 die sich in der Badischen
Landesbibliothek befinden, neben theologischen, insbesondere auch mit
asketischen und kontemplativen Fragen. Im Druck erschien außer der Bib-
lia Sacra allerdings nur noch eine Abhandlung mit Erklärungen zu schwierigen
Psalmenstellen.9

Die Biblia Sacra — das Werk von Germanus Cartier

Die Titelseite (s. S. 250) der ersten Ausgabe der Biblia Sacra aus dem Jahre
1751 macht einige wichtige Aussagen zu dem großen Bibelwerk, das die
Theologen des „Monasterii D. Ettonis prope S. Landelinum, vulgo Ettenheimmünster
Ordinis S. Benedicti" „Sub directione P. Germani Cartier",
also unter der Leitung von Pater Germanus Cartier, herausgegeben haben.
Es ist eine zweispaltige Bibelausgabe, in der die Vulgata, die von Papst
Sixtus V. (1585-1590) offiziell anerkannte lateinische Version10 der Heiligen
Schrift, neben der neuen deutschen Übersetzung steht. Eine Arbeit, für


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