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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 254
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Bernhard Littenweiler

großen Folio-Format mit den Maßen 37 x 23 cm. Bedenkt man nur die
enorme technische Leistung für die Bibelherstellung ohne die heute übliche
Erleichterung durch den Computersatz und die Schnellpresse, dann
muß man auch dem Verleger Friedrich Bez und den Konstanzer Druckern
für diese mühevolle, langwierige und zugleich hervorragende Arbeit höchstes
Lob zollen.

In der „Praefatio" wird das Ringen um die Sprache verdeutlicht

In einem ausführlichen Vorwort von zwanzig Seiten legen die Benediktiner
von Ettenheimmünster dar, warum sie eine neue Übersetzung der Bibel ins
Deutsche in Angriff genommen haben. Ihr Ziel war es, die bis dato gebräuchliche
katholische Bibel von Johannes Dietenberger (1475-1537) und
die spätere Übersetzung von Caspar Ulenberger (1549-1617) in eine verständlichere
Form zu bringen. Die Bibel von Dietenberger mit Altem und
Neuem Testament war 1534 als katholische Antwort auf die schon zuvor in
einzelnen Teilen erschienene Lutherbibel herausgekommen und nun rund
220 Jahren nach ihrem ersten Erscheinen selbstverständlich sprachlich veraltet
und nach Meinung der Übersetzer von Ettenheimmünster keine bequeme
Hilfe für den Prediger. Das „Opus nostrum" aber sei zum Nutzen
und zur Bequemlichkeit einzig und allein unserer deutschen Kirche und aller
ihrer Pfarrer erarbeitet worden.

Ähnlich denken sie über die Bibel von Caspar Ulenberg. Dessen Übersetzung
kam, da Ulenberg schon 1617 gestorben war, 1630 mitten im
dreißigjährigen Krieg posthum heraus. Im „Syllabus editionum S. Scriptu-
rae ..."'5 der Cartier-Bibel, einer Zusammenstellung der von den Benediktinern
von Ettenheimmünster für ihre Ausgabe benutzten früheren Bibelausgaben
, notieren sie für die Ulenberg-Bibel, daß diese der deutschen
Übersetzung von Johannes Dietenberger entspräche. Doch seien die angebrachten
Korrekturen keineswegs sorgfältig genug, denn Ulenberg habe
sich auch noch sklavisch an den Vulgatatext gehalten und Wort für Wort
übersetzt.

Fürstabt Martin Gerbert von St. Blasien äußert sich zur Cartier-Bibel

Dieses Argument übernimmt auch Fürstabt Martin Gerbert (1720-1793)
von der Benediktinerabtei St. Blasien in seiner „Geschichte des Schwarzwaldes
".16 Er bringt darin seine Hochschätzung für die Mönche des Klosters
Ettenheimmünster und deren theologische Arbeiten zum Ausdruck.
Den damaligen Abt Augustin Dornblüth, der von 1740-1774 dieses Amt
inne hatte, bezeichnete er als friedfertig. Er habe die hochgelehrten leiblichen
Brüder Germanus und Gallus Cartier aufgezogen,17 die durch die
Veröffentlichung von vielen Werken berühmt geworden sind, unter denen


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