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Manfred Hildenbrand
Brot, beklagte er sich in seinen „Spitalblättern". Den Grund sah er darin,
weil er sie nicht „hofiere", sie verachte oder bisweilen ihre dummen Gesichter
an die Wände des Spitals zeichne.
Immer wieder führte Sandhaas Klage über das schlechte Essen im Spital
: „Ich habe oft zur Armensuppe mittags nichts als ein Plättle voll Kraut,
des Abends nichts als Wecksuppe. Ich bekomme manchmal in fünf Tagen
kein Stückchen Fleisch zu essen oder höchstens ein Stück Güter21 oder ein
paar Löffele Sulz oder ein Stück Speckschwarte." An einer anderen Stelle
klagte er: „Ich habe im ganzen zu wenig zu essen und nichts zu trinken als
Wasser."
Was Sandhaas sehr vermißte, war der Wein: „Ich habe seit acht Jahren
kaum vier Schoppen Wein zu trinken bekommen. Ich habe nichts als die Armenkost
und keinen Kreuzer Geld." Wenn es um die Sehnsucht nach einem
Schoppen Wein ging, konnte er sogar poetisch werden. So lesen wir auf einem
Blatt, das überschrieben ist „In vino veritas":2g
„Sieben Gründe gibt's zu trinken:
Freundes Ankunft, Nummer eins,
Zwei, wenn schöne Mädchen winken,
Drei, besonderer Wert des Weins,
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