http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0326
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Manfred Hildenbrand
Eines der letzten Selbstporträts
von Carl Sandhaas, das von ihm
durchgestrichen wurde. Mit
eigener Hand schrieb er darunter
Bleistiftzeichnung um 1859
giert. Er habe mich besuchen wollen, man hat ihm aber gesagt, ich sei geistig
zerrüttet und sehr gefährlich. Er soll sich darüber beschwert haben,
daß man ihm das nicht gestatte. Wieder ein Beweis, was für Freunde ich
hier habe und wie die Obrigkeit mich als ihren Gefangenen betrachtet, mit
dem sie machen kann, was sie will."
Carl Sandhaas als Don Quijote
Immer wieder verlangte Sandhaas in seinen „Spitalblättern" den „Don
Quijote" von Miguel de Cervantes als Lektüre.47 Sandhaas fühlte sich offenbar
wesensverwandt mit dem „Ritter von der traurigen Gestalt". Genau
wie Don Quijotes Illusionen ständig mit der entgegengesetzten Wirklichkeit
zusammenprallten und er dadurch dauernd in seinem Lebensgefühl
enttäuscht wurde, beschrieb auch Sandhaas in seinen „Spitalblättern" seine
künstlerischen Illusionen, die von seiner erbarmungslosen Umwelt, den
unverständigen Menschen der Kleinstadt Haslach, immer wieder zerstört
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