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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 334
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Andreas Kist - Marlin Ruch

nung zum Ordinarius am 17.9.1824 heiratete Baumgärtner 1824 in Karlsruhe
Julie Adelheid Holtzmann, mit der er insgesamt zehn Kinder hatte,
von denen allerdings sechs bereits sehr jung starben.

Schon wenige Tage nach seiner Berufung nach Freiburg, am 17. 10.
1824, kündigte Baumgärtner den Beginn seiner Vorlesungen über spezielle
Pathologie und Therapie sowie die Eröffnung seiner klinischen Tätigkeit
im Hospital an. Im Jahre 1827 erschien sein erstes großes Werk „Über die
Natur und Behandlung der Fieber oder: Handbuch der Fieberlehre" in zwei
Bänden.

Am 1.1.1828 wurde die neue, auf Anregung Baumgärtners nach Heidelberger
Vorbild gebaute Freiburger Poliklinik eröffnet, deren Leitung er
auch selbst übernahm. Im selben Jahr, Baumgärtner war bereits zum
Hofrat ernannt worden, wurde er erstmals zum Dekan der medizinischen
Fakultät gewählt.

Die sich seit dem Jahre 1830 von Kleinasien immer weiter nach Europa
ausbreitende Cholera veranlaßte Baumgärtner 1832, der in diesem Jahr
zum ersten Mal das Amt des Prorektors der Universität innehatte, erneut in
das zu dieser Zeit schwer von der Cholera befallene Paris zu reisen, um
dort die Auswirkungen und die Behandlung dieser Krankheit vor Ort zu
studieren.

Nach der Rückkehr nach Freiburg legte er noch im selben Jahr die in Paris
gemachten Erfahrungen in einer kleinen Schrift mit dem Titel „Anleitung
für Nichtärzte zur Behandlung der Cholera" vor. Unter den vielen verschiedenen
Werken aus nahezu allen Bereichen der Medizin, die Karl Heinrich
Baumgärtner während seiner langjährigen Freiburger Tätigkeit veröffentlicht
hat, ist aus heutiger Sicht die vielleicht bemerkenswerteste Leistung seine
im Jahre 1839 erstmals erschienene „Krankenphysiognomik".

Diese Publikation bestand in der ersten Auflage zunächst aus einem
219seitigen Textbuch im Format 49 x 26 cm, mit einem lateinischen Text
auf den geraden und parallel dazu einem deutschen Text auf den ungeraden
Seiten. Zu diesem Textbuch gehörte außerdem ein Atlas mit 72 handkolorierten
Lithographien von Krankenabbildungen im Format 56 x 46 cm. Jede
Lithographie war mit der lateinischen und deutschen Krankheitsbezeichnung
als Bildunterschrift versehen.

Wann genau Karl Heinrich Baumgärtner begonnen hat, sich mit physio-
gnomischen Fragestellungen und insbesondere mit deren praktischer Anwendung
für die medizinische Diagnostik zu beschäftigen, läßt sich heute
nicht mehr genau feststellen.

Es ist jedoch aufgrund der Angaben, die er selbst in seiner „Krankenphysiognomik
" macht, als sehr wahrscheinlich anzunehmen, daß Baumgärtner
zumindest die Werke J. C. Lavaters und F. J. Galls zur Physiognomik
, bzw. zur Cranioscopie, gut kannte. Vermutlich hat Baumgärtner sich
mit diesen Theorien, noch bevor er mit den eigentlichen Arbeiten für seine


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