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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 356
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Andreas Kist - Martin Ruch

Die ebenfalls in dieser Sammlung enthaltene Lithographie des Titelblattes
derselben Ausgabe wurde von dem Kalligraphen F. Bohnert gezeichnet.
Bohnert war zu dieser Zeit beim Herderschen Kunstinstitut angestellt und
fertigte die Titelblätter für verschiedene bedeutende Atlanten des Herderschen
Institutes in der damaligen Zeit.

Diese Bilder, die sich seit 1957 im Freiburger Institut für Geschichte der
Medizin befinden, stammen ursprünglich aus dem persönlichen Besitz der
Familie Baumgärtner.

Sie wurden dem Institut von Baumgärtners Urenkelin anläßlich der 500-
Jahr-Feier der Albert-Ludwigs-Universität im Sommer 1957 als Geschenk
überreicht.

Die Portraits, die der Maler Carl Sandhaas im Auftrag Baumgärtners
entweder in dessen Freiburger Klinikum und Privatpraxis oder in anderen
Krankenhäusern, direkt am Krankenbett gezeichnet hat, stellen zweifelsfrei
den künstlerisch wertvollsten Teil der Sammlung dar. Der größte Teil dieser
Bilder dürfte um das Jahr 1837 entstanden sein, denn nur für dieses
Jahr wird Carl Sandhaas in den Freiburger Adressbüchern als in Freiburg
bei dem Glaser Damian Kuhn in der Webergasse wohnend verzeichnet.
Alle anderen Aufenthalte in Freiburg dürften daher nur den Charakter von
mehr oder weniger lang dauernden Besuchen gehabt haben. Da das Vorwort
der ersten Auflage im Mai 1838 geschrieben wurde und die frühesten
Wasserzeichen der Blätter die Jahreszahl 1832 tragen, kann Sandhaas die
Zeichnungen nur innerhalb dieser Zeitspanne angefertigt haben. Spätestens
zum Frühjahr des Jahres 1838, als das Vorwort zur ersten Auflage geschrieben
wurde, hatte Sandhaas seinen Auftrag mit Sicherheit bereits vollständig
ausgeführt.

Versuche der genaueren Datierung einzelner Aquarelle anhand der verschiedenen
Sandhaas'schen Signaturen sind nicht möglich. Die Tatsache,
daß von den insgesamt 67 Portraits der Sammlung nur 24 eindeutig von
Sandhaas signiert sind (entweder mit „CS", „C. Sandhaas", „C. Sandhas"
oder einfach nur „Sandhaas" ), kann hingegen kaum als Einwand dagegen
verwandt werden, daß mit ziemlicher Sicherheit alle in der Sammlung vorhandenen
Portraits, die für die erste Auflage verwendet wurden, von Carl
Sandhaas selbst stammen. Dies gilt selbstverständlich nur für die Bilder,
die nicht eindeutig die Signaturen anderer beteiligter Künstler tragen. Von
den derzeit bekannten, etwa tausend noch erhaltenen Sandhaas-Bildern, die
aufgrund der Signaturen oder stilistischer Vergleiche mit Sicherheit Sandhaas
zugeschrieben werden können, ist nur etwa gut die Hälfte signiert. Es
darf aus diesem Grund also nicht verwundern, wenn dies auch bei den
Freiburger Krankenportraits der Fall ist.

Vermutlich ebenfalls von Saandhaas stammen übrigens fünf Portraits
nach Vorlagen aus vier Werken anderer Autoren, die in der ersten Auflage
von Baumgärtners „Krankenphysiognomik" Verwendung fanden.


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