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125 Jahre Renchtalbahn
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Auf einer Holzbrücke überquert die Feldbahn die Rench (1939).
Zahlreiche KdF-Urlauberzüge dampften nach der NS-Machtübernahme
das Renchtal hinauf. Mit großem propagandistischem Aufwand empfingen
beispielsweise im März 1934 Reichsstatthalter Wagner, Landesbauernfüh-
rer Ludwig Huber, DAF-Funktionär Plattner und der Oberkircher Bürgermeister
Karl Rombach am Peterstaler Bahnhof die ersten Urlauber- Sonderzüge
aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet. Mit „Kraft durch
Freude" wollten die braunen Machthaber nicht nur ihre soziale Gesinnung
demonstrieren, KdF diente auch dem Ziel, durch Begegnungen zur „Volksgemeinschaft
" zu erziehen und landsmannschaftliche Vorbehalte auszuräumen
.50 Die Presse berichtete regelmäßig über diese Form völkischer Gemeinschaftsinszenierungen
, so beispielsweise 1937 aus Oppenau:
„In Erwartung der angemeldeten KdF-Gäste fanden sich zahlreiche
Einwohner am Morgen des Ostersamstags am Bahnhof ein. Zwei Sonderzüge
brachten zur festgesetzten Zeit die Gäste, denen durch die Stadtkapelle
und durch Bürgermeister-Stellvertreter Fritz Busam freundliche
Begrüßung zuteil wurde. Nach der Quartier-Verteilung und Besichtigung
wurde das Konzert in unserem Stadtpark besucht. Diese hübsche Unterhaltung
haben die lieben Gäste aus Mannheim sehr angenehm empfunden und
der Dankbarkeit reichlichen Ausdruck verliehen. Mit kleineren Wanderungen
und einem Tänzchen am Abend schloß der erste Tag.
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