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Heinz G. Huber
Die Papierfabrik Köhler um 1910
fuhren bis zur Endstation Oppenau und wanderten die Oppenauer Steige
hinauf zur „Zuflucht".80
Die Bahn als Faktor der industriellen Entwicklung
Der Bau der Renchtalbahn war wesentliche Voraussetzung der Industrialisierung
der traditionellen Gewerbe des Renchtals und ihrer Entwicklung
zu modernen Fabriken. Die Papierfabrik Köhler hatte schon vor dem
Bahnbau den ersten Schritt zur industriellen Produktion vollzogen: 1865
hatte Ignaz Köhler in einer neu erbauten Fabrikationshalle eine dampfbetriebene
Papiermaschine aufgestellt und die Handpapiermacherei eingestellt
. 1869 hatte die Firma Koehler die erste Dampfmaschine in Oberkirch
in Betrieb genommen.81 Der 15 m hohe Schornstein war der erste Fabrikkamin
des Renchtals. Ignaz Köhlers Sohn August (1844-1919), der 1868
den Betrieb übernommen hatte, installierte 1877 eine neue Holländeranlage
und gründete 1881 zusammen mit Theodor Knöckel unmittelbar an der
Bahn in Hubacker eine Holzstoffabrik, die auf der Basis des 1845 von
Friedrich Keller erfundenen Holzschliffverfahrens Holz als Grundstoff für
die Papierherstellung nutzte.82 Der Oberkircher Papierfabrikant war seit
1875 Mitglied im achtköpfigen Aufsichtsrat der Renchtalbahn-Eisenbahn-
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