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„Seit der Sache Stalingrad bin ich ohne Nachricht.
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Michael Keßler, 1947
en und Eltern, so aus Lahr, Euenheim und Meißenheim, aus Kehl, aus
Gengenbach, aus Ottenhofen, Waldulm und Ottersweier, aus Baden-Baden
und Rastatt, aus Gernsbach, Baiersbronn und Freudenstadt. Besonders beeindruckend
waren diejenigen Anfragen, aus denen persönliche Not und
Schicksale sprachen. Sie wurden im folgenden Beitrag exemplarisch ausgewertet
. Frau Keßler stellte das gesamte Material für diese Veröffentlichung
zur Verfügung und war jederzeit bereit, als Zeitzeugin Rückfragen
zu beantworten. Für ihre Unterstützung, Offenheit und Großzügigkeit sei
ihr an dieser Stelle herzlich gedankt.
Michael Keßler wurde am 20. November 1891 in Heddesheim/Weinheim
geboren. Als Kriegsfreiwilliger nahm er am 1. Weltkrieg teil. Dabei
war er in den Vogesen, an der griechischen Grenze und bei Udine im Norden
Italiens in Kämpfen eingesetzt. Am 5. 12. 1918 wurde Keßler als Leutnant
der Reserve wegen der Demobilisierung der deutschen Streitkräfte aus
dem Kriegsdienst entlassen. In seine Tätigkeit als Lehrer in Forbach im
Murgtal fiel die erneute Einberufung zum Wehrdienst im Sommer 1940.
Während des Rußlandfeldzugs wurde er zur 305. Infantrie-Division (Bodensee
-Division) versetzt und als Hauptmann zunächst als Leiter einer
Transportkolonne mit Pferden und Motorfahrzeugen eingesetzt. Am 2. Fe-
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