Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 491
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Der Galiläer aus Kippenheim

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Klaus Kreppet Wie fühlen Sie
sich, wenn Sie nach Kippenheim
kommen ? - Steff Wertheimer:
Für mich ist es immer ein
Fragezeichen, wie ich mich da
fühle. Bis heute verstehe ich
nicht, wie die Leute damals so
etwas zugelassen haben.

schließen. Da sagte er, er bleibe nicht unter solchen Leuten, die keinen Respekt
vor ihm hatten. Bereits 1935 beschloß die Familie Wertheimer, nach
Palästina auszuwandern, was dann zwei Jahre später realisiert wurde.
Ebenfalls im Jahr 1937 wanderten die mütterlichen Verwandten Richard
und Berta Wertheimer in die USA aus. Deren Tochter Sophie Pia Wertheimer
sollte später in den Vereinigten Staaten eine sehr bekannte Komponistin
für Ballet- und Opernmusik werden. Sie lebt heute noch als Achtzigjährige
in New York.10

Das Schicksal der übrigen Wertheimers aus Kippenheim faßt Steff
Wertheimer knapp zusammen: Die meisten, nicht alle, wanderten nach
Amerika aus, einige nach Argentinien, andere nach England. Einige kamen
in Konzentrationslagern um. Fünf Personen mit dem Namen Wertheimer
wurden von den Nazis ermordet." Emigration und Tod der Wertheimers
stehen exemplarisch für den Untergang jüdischen Lebens und jüdischer
Kultur in Kippenheim an der Weinstraße. Von den einst 150 Juden des Ortes
wurden über dreißig von den Nationalsozialisten umgebracht. Sie waren
fast alle am 22. Oktober 1940 „unter den Augen der Öffentlichkeit" -
wie überall in Deutschland - mit einem Lastwagen abgeholt worden.


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