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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 546
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Frank Flechtmann

der Anilinfabrik evakuiert werden sollten, gingen sie nach Haslach und
wohnten zunächst in der Ringstraße bei der Familie der Tochter.

Der älteste Sohn besuchte das Realgymnasium und machte mit 16 Jahren
das Einjährige.

„Ich war dann durch die Not der damaligen Zeit ohne Lehrstelle gehlieben
. In dieser Zeit arbeitete ich als guter Turner bei Circus Althoff in einer
Position als Jokey und Federbrettsaltoakrobat. Später arbeitete ich bei der
von altersher bekannten Hochseiltruppe Stey-Knie.

Nach ca. 2jähriger Artistenzeit erhielt ich eine Volontärstelle bei der
Firma Klein Schanzlin und Becker A-G in Frankenthal zur praktischen
Ausbildung für die Ingenieurschule.

Nach V/2 j. Tätigkeit in den verschiedensten Abteilungen der Metall -
brauche und '/? Jahre auf dem techn. Büro Abtlg. Reklame besuchte ich die
Ingenieurschule5 und kam von hier aus zu C-B-Film Heidelberg a.N. als
Regieassistent und Sensationsdarsteller in mehreren Filmen.

Ich drehte später für die badische Regierung, Bezirksamt Mannheim,
unter der Leitung von Regierungsrat Lafontaine Kulturfilme. Dann erhielt
ich von der Regierung des Großherzogtum(s) Luxemburg den Auftrag einen
Propagandafilm zu drehen; in diesem Film spielte ich die Rolle eines jungen
Malers und erkletterte unter anderem als einzigster ohne Hilfsmittel
den baufälligen 60 mtr. hohen Felskegel „die Nadel der Kleopatra" in der
Wolfsschlucht bei Echternach. Nach diesem erfolgreichen Film kam ich zur
[BASF] Agfa Ludwigshafen a.Rh. als Kameramann und Regisseur für Blu-
menfilme. Von dort zur ehem. Kulturfilm GmbH Martin John Mannheim als
Regisseur und Kameramann. "6

Im August 1931 wird ihm von der Prometheus Film-Verleih in Berlin,
Hedemannstr. 21, bescheinigt, daß er seit 1928 „für die Prometheus-Film
und Weltfilm-Kartell Reportage-Filme aufgenommen" habe. In der Filmliste
des Film-Kartells Welt-Film GmbH 1929-307 hat er in der Rubrik
„Kulturfilme - alle jugendfrei" einige angekreuzt, so „Das Blumenwunder
", „Im Schatten der Maschine", „Wasser und Wogen", jeweils 15 oder
20 Minuten lang. Aber auch zwei politische Filme sind dabei: „Hunderttausende
im Kampf - Ein IAH-Film aus den großen Kämpfen im Ruhrgebiet
, Hamburg usw." und, handschriftlich ergänzt, „Reportagen aus Leipzig
, Rheinland, Neukölln im Mai 29". Gemeint sind Übergriffe der Polizei
gegen Arbeiter (Stichwort „Blutmai"; Prozeß Zörgiebel 1930/31).8

Später gibt er im Entnazifizierungs-Fragebogen an:

„Januar 1930 bis Januar 1933: Regisseur, Kamera und Schauspieler /
Film. KS-Film, Berlin; Lothar Starkfdm, Berlin; Weltfilm-Kartell, Berlin."

Als Grund für die Beendigung nennt er „freier Beruf. Auf die Frage
nach dem Beruf vor 1933 nennt er 1946 „Regisseur, Kameramann, Trickfilmzeichner
, Berlin".


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