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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 575
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Alpha Omega, S.A.E.M. und Heinrich Hansjakob

575

Dasselbe schreibt er nach Neuss und Solingen. Aus Neuss wird darauf
der patentamtliche Schutz erwähnt, der ja vorliegen soll, so daß man doch
Patentunterlagen schicken könne.

Aus Solingen wird ein Besucher angekündigt. In Remscheid will man
erst wissen, was zu erwarten ist.80

Darauf schickt der Erfinder „Britta Callmer" am 31.10.1960 drei neue
Vertragsvorschläge an die Firmen sowie „ein Merkblatt betreffend der
technischen Daten" mit Hinweis auf die Eilbedürftigkeit, damit das „Neue
Mähwerk" noch mit einem Meistbegünstigungsrecht erworben werden
könne. Eigenartigerweise bittet er auch alle drei Firmen „eindringlich um
Ihren Besuch" - wo er doch gar nichts zeigen will, weil alles so simpel
ist.81

Doch nun kommt die Wendung und der Grund der Heimlichtuerei wird
deutlich: Durch den Vertragsentwurf bemerkt Busatis, daß es sich „um eine
Erfindung des Herrn Harry Hasso handelt".

Wegen schlechter Erfahrungen „bereits vor Jahren" möchte man die Sache
als erledigt betrachten, schreibt der Prokurist Philipp aus Remscheid.
Frau Callmer, alias Harry Hasso, schreibt nun an „Herrn Busatis" und beschwert
sich über den Prokuristen. „Britta Callmer" beeilt sich darauf hinzuweisen
, daß „Herr Hasso absolut nichts mit dem damaligen Schwindler
Paul Wieck zu tun hat und sich energisch gegen jedwelche diesbezüglichen
Unterstellungen verwahrt". Und nun die dickste Lüge: „Das neue
Mähwerk ist eine schwedische Erfindung82 und hat keine, auch nicht die
geringste Ähnlichkeit mit der damaligen Rotorsense." Als letzte Frist setzt
der beleidigte Erfinder „Callmer" am 5.11. den 10. November - sonst will
er sich an die Konkurrenz wenden.

Auch die Firma Rasspe hat bemerkt, daß Harry Hasso dahintersteckt
(mit dem man früher schon wertvolle Zeit nutzlos vertrödelt habe) und beklagt
sich, daß dem Vertreter die Erfindung nicht gezeigt wurde. Man will
aber trotzdem noch einmal jemanden aus Solingen anreisen lassen - falls
er dieses Mal „den Erfindungsgedanken zu sehen" bekommt.

In der Antwort vom 10.11.60 erwähnt „Britta Callmer" nun „Untersuchungen
durch das schwedische Patentamt".83 Darauf läßt sich Herr Peter
Rasspe am 17.11. persönlich für den folgenden Tag ankündigen.84 Doch
was geschah mit Herrn Rasspe am 18.11.60? In den Unterlagen gibt es
eine Lücke, über das Treffen wurde kein Protokoll angefertigt. Aber am
10. Januar 1961 schreiben die beiden Erfinder an Herrn Rasspe „betr. Persönliche
Besprechung am 18.11.1960". Nur ganz kurz: „ Wir bitten Sie höflichst
um Ihre umgehende Stellungnahme betreffs des neuen Mähwerks."

Offenbar durfte er in den Karton schauen. Aber er schweigt. Britta
mahnt ihn am 21.2.61, wie sie handschriftlich auf dem vorigen Brief vermerkt
:


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