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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 576
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Frank Flechtmann

„In Ihrem Schreiben vom 20. Januar 1961 teilten Sie mir mit, daß Sie
nach 14 Tagen Stellung zum ,Neuen Mähwerk' nehmen wollten.
Nun benötige ich sehr dringend Ihren Bescheid. "

Doch Herr Rasspe hat sich wohl nie mehr gemeldet. Daher werden neue
Firmen angesprochen, etwa die Jruswerke Dusslingen.85 Eine weitere angesprochene
Firma, Grunder in Fülinsdorf bei Basel, befindet sich bereits in
der Auflösung; der Liquidator dankt mit Bedauern. Doch eine andere Firma
aus der Schweiz interessiert sich und wünscht Unterlagen.86 Auch die Firma
Blasator in Leer/Ostfriesland zeigt sich interessiert an „einer deutschschwedischen
Forschungsarbeit" (10.3.61). Ebenso eine Firma aus der Nähe
von Genf, SIMAR aus Acacias, und HAKO Hans Koch & Sohn, Bad Oldesloe
. Nur die Metallwarenfabrik Roth aus Stuttgart bedauert, daß „Balkenmäher
" vorerst und zur Zeit „nicht in das Gebiet der Geräte für moderne und
perfekte Rasenpflege" fallen. Interesse bestehe aber trotzdem.

Alle Antworten sind „an die Herren Callmer und Hasso" gerichtet, denn
niemand rechnet damit, daß eine junge schwedische Schauspielerin Mäherforschung
betreibt. So auch Vogel & Noot in Wartberg/Steiermark, die Reformwerke
Bauer & Co. in Wels/Oberösterreich, die Amazonenwerke in
Gaste/Osnabrück und „Agrar" in Will/St. Gallen. Doch dann sagen alle mit
Bedauern ab, und die „Herren" Callmer und Hasso sind verärgert. Nur
HAKO aus Bad Oldesloe sagt nicht ab - denn die Unterlagen waren gar
nicht angekommen, wie am 27.3.61 bemängelt wird. Daher wird in einem
Schreiben vom 2. April von „H. Hasso und B. Callmer" das Produkt noch
einmal ausführlich gepriesen. Die Erfinder erwarten „umgehende Stellungnahme
", „da wir in Kürze ... ins Ausland zurückreisen wollen". Wer nur geschwiegen
hat, statt begründet abzulehnen, wird um Begründung gebeten.87

Spätestens seit dem Jahr i96088 benutzte Harry Hasso auch den
Briefkopf INTERKUFI. Das soll die Abkürzung sein für INTERNATIONALE
KULTURELLE FILM-PRODUKTION, SUPERVISION HARRY
HASSO.89

Doch vermutlich war auch den Bemühungen in dieser Branche wenig
Erfolg beschieden, und er widmet sich wieder seinem eigentlichen Metier,
den Fliehkräften. Er hatte sich schon in den Jahren zuvor nicht nur an die
Industrie gewandt, sondern auch an alle möglichen Regierungsstellen. So
schrieb er am 5. August 1958 aus Utting an den Bundesminister für Wirtschaft
in Bonn. Der dortige Herr, Dr. Hennenhöfer, hatte im Juli 1958 ein
Gutachten aus dem Jahr 1952 erwähnt, das eine Förderung von Harry Hasso
abzulehnen vorschlug. Davon habe er nichts gewußt.

„Ich vermute eine bewußte Diskriminierung, weil ich im Anfang des
Jahres 1952 einen undurchsichtigen Herrn aus Freiburg, in Gegenwart von
zwei namhaften Personen,90 nach einer vorausgegangenen ca. 10 Min.
langen prosowjetischen und rigoros antiamerikanischen Schimpflcanonade


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