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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 589
(PDF, 140 MB)
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Alpha Omega, S.A.E.M. und Heinrich Hansjakob

589

DEUTSCHE ERFINDUNG REVOLUTIONIERT TECHNIK DER KRAFTÜBERTRAGUNG

Während Raketentechniker und Wissenschaftler auf der ganzen Erde fieberhaft nach immer besseren
Treibstoffen suchen, die ermöglichen sollen, den wirklich entscheidenden Schritt ins Weltall zu
schaffen, hat ein junger deutscher Physiker in aller Stille eine Entdeckung gemacht, die eine Lösung des
Problems der Kraftübertragung beim Raumschiff auf einem rein mechanischen Weg bringen könnte,
unabhängig von Atmosphäre, Gesetz der Schwerkraft und allen Hindernissen auf dem Weg.

Wir brauchen übrigens nicht so weit ins Blaue zu gehen, um passende Anwendungsgebiete zu finden.
Wenn die Konstruktion das hält, was Kalkulationen und Experimente versprechen, dann werden Autos,
Züge, Schiffe und Flugzeuge der Zukunft angetrieben werden ohne Propeller oder komplizierte,
schwere und Energie schluckende Kraftübertragungen. Die neue Technik scheint einen ähnlichen
Fortschritt zu bringen wie seinerzeit, als Dampf und Elektrizität das Staken bei den Schiffen ersetzte.

ALTE LEHRE - NEUE THEORIE

Die Entdeckung von Harry Hasso scheint zunächst recht verwirrend zu sein, ungefähr so wie die
Elektrizität dem Christofer Polhem* erschienen sein müsste, wenn jemand versucht hätte, ihm das
Phänomen und seine Bedeutung zu erklären

Aber das bemerkenswerteste in diesem Zusammenhang ist, dass der Hintergrund der Erfindung bereits
vor Jahrhunderten entdeckt wurde, Regeln, die bisher nie bewiesen - oder widerlegt - wurden.
Eine davon, vom großen Physiker Kepler stammend, führt direkt zu dem, was Harry Hasso als erster in
der Welt herausgefunden hat. Niemand hatte bis dahin daran geglaubt oder auch nur daran gedacht, es
näher zu untersuchen.

THEORIE UND PRAXIS

Den rein wissenschaftlichen Hintergrund und die Berechnungen lassen wir beiseite - der theoretische
Aspekt ist ebenso kompliziert, wie die praktische Seite einfach ist

Auch wenn das Ganze recht unverständlich erscheint - vielleicht wegen der Einfachheit - so kann jeder
es selbst durch ein einfaches Experiment überprüfen. Ziehe einen Bindfaden von etwa einen Meter
durch z. B. eine Garnspule, hänge einen Stein oder ein anderes Gewicht an das eine Ende und halte das
andere Ende in der Hand fest. Befestige dann die Garnspule z. B. an einer Tischkante, so dass das
Gewicht frei pendeln kann und ziehe dann an dem Bindfaden, so dass das Pendel zu rotieren anfängt.
Durch abwechselndes schnelles Ziehen und langsameres Nachgeben am Bindfaden, d. h. durch
abwechselndes Verkürzen und Verlängern des Rotationsradius - einmal je Umdrehung - wird die
Rotationsgeschwindigkeit ununterbrochen erhöht. Auf jener Seite des Zirkels, an dem der Radius am
kürzesten ist, entsteht eine Ziehkraft (Fliehkraft), die mit der Drehzahl steigt. Je nachdem, wo die
Verkürzung eingesetzt wird, kann die Richtung der Ziehkraft in eine gewünschte Richtung gelenkt
werden.

Wenn man die Apparatur auf einem Wagen installiert, wird sich der Wagen vor- oder rückwärts
bewegen, abhängig davon wie die Ziehkraft eingesetzt wird. Wenn man dann die Handbewegung durch
eine Maschine ersetzt, das Gewicht durch eine Kolben in einem Zylinder und den Bindfaden durch
Hydraulik ersetzt, dann kann er in dieser Form eingesetzt werden - im Auto, im Schiff oder in der
Eisenbahn.

BEDEUTENDE INTERESSENTEN

So weit hat Ingenieur Hasso es jedoch noch nicht geschafft. Zur Demonstration wird noch die Hand
eingesetzt und die maschinelle Ausrüstung existiert nur auf dem Papier. Aber durch einen eigenhändig
konstruierten komplizierten Mess-Apparat hat er seine Theorien bewiesen und die Kräfte gemessen, die
entstehen.

Und obwohl alles sich noch in einem Anfangsstadium befindet, haben seine Arbeit und die Ergebnisse
große Aufmerksamkeit erweckt. Unter den Interessenten befinden sich u. a. DBB - Deutsche
Bundesbahn - und eine der größten deutschen Schiffswerften Wahrscheinlich wird die weitere Entwicklung
und Vervollkommnung durch die Großindustrie erfolgen. Der Tag, an dem Flugzeuge,
Schiffe, Autos und Züge sich unabhängig von Luftströmungen, Wasser oder Gas - die bisher einzigen
Formen der Kraftübertragung - bewegen, scheint nicht allzu weit entfernt zu sein.

Der wohl nie erschienene Text aus Schweden. (Übersetzung von Eva Westmann)


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