http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0601
„Ha, hit denk i, wie hab ich au des alles gmocht"
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Beim Heuen, um 1939
(Privatbesitz)
„Die Resignation erstreckt sich hauptsächlich auf das Gebiet des persönlichen
Zusammenlebens der Ehegatten, bei dem die Frau sich dem Autoritätswillen
des Mannes unterwirft. Sie lernt z.B. auch, jegliche Kritik an
der Lebensführung des Mannes zu unterlassen. Alkohol, sexuelle Exzesse
und Kartenspiel mit ihrem Verbrauch von schwer errungenen Mitteln, die
drei Laster, denen besonders der Schwarzwaldbauer in der langen Untätigkeit
im Winter leicht unterliegt, hat die Bäuerin stillschweigend hinzunehmen
."5
Eine weitere Belastung waren die zahlreichen Kinder, die in kurzen Abständen
geboren wurden und versorgt werden mußten. Erst mit dem Alter
gelang es den Frauen, ihre Stellung auf dem Hof aufzuwerten. Zunächst
waren sie mit Arbeit und Verantwortung überlastet.
Mädchenzeit: „Mir hen eich ufzoge, jetz schaffe ner zerscht ebbis." (1920)
Auf einem Bauernhof aufzuwachsen, hieß für jedes Kind von klein auf, am
Arbeitsalltag der Familie teilzuhaben.
„Hajo, do hesch jo gar nix onders gsehne. Heim vun de Schuel, z'Middag gesse,
schaffe, schriebe, wenn der Glick ghoe hesch. " (1920)
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