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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 664
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Mitteilungen

ab, den der Freiburger Stadtarchivdirektor Franz Laubenberger 1980 seiner
Broschüre „Breisgau-Archivalien im Staatsarchiv Modena"1 vorangestellt
hat:

„Durch den Frieden von Campo Formio (1797) kamen die Besitzungen
des Herzogs von Modena in Italien zur Cisalpinischen Republik. Er sollte
dafür mit dem vorderösterreichischen Breisgau entschädigt werden. Die
Abtretung des Breisgaus an den Herzog von Modena wurde im Artikel IV.
des Friedens von Luneville (1801) bestätigt. Jedoch erst nach einem weiteren
Abkommen, durch welches auch noch der vorderösterreichische Teil
der Ortenau dem Herzog von Modena zugeteilt wurde (16. Dezember
1802), hat Herzog Hercules III. Rinaldo diese Entschädigung akzeptiert. Er
hat aber die Herrschaft über diese Gebiete nie selbst ausgeübt, sondern sie
mit Dekret vom l. November 1802 seinem Schwiegersohn, dem österreichischen
Erzherzog Ferdinand, übertragen. Bis zum Tode seines
Schwiegervaters am 14. Oktober 1803 hat Erzherzog Ferdinand als „Landesadministrator
" und danach als Landesherr von Wiener-Neustadt aus die
ehemaligen österreichischen Vorlande des Breisgaus und der Ortenau regiert
. Hierzu bediente er sich einer „Landesregierung", die ihren Sitz in
Freiburg hatte. Sie unterstand einem ehemals vorderösterreichischen Regimentsrat
von der bisherigen „Vorderösterreichischen Regierungsstelle",
dem in Freiburg i.Br. ansässigen Freiherrn Hermann von Greiffenegg, der
nunmehr die Amtsbezeichnung „Regierungspräsident" führte. Somit fand
der gesamte Schriftverkehr zwischen dem Landesadministrator und späteren
Landesherrn Erzherzog Ferdinand einerseits und seinem ständigen
bevollmächtigten Vertreter, dem Regierungspräsidenten Hermann von
Greiffenegg andererseits, ausschließlich zwischen Wiener-Neustadt und
Freiburg i. Br. statt. Weder Herzog Hercules III. Rinaldo noch Erzherzog
Ferdinand haben jemals Freiburg, den Breisgau oder die Ortenau besucht.
Dagegen wurde Greiffenegg wiederholt zur Berichterstattung und Besprechung
nach Wiener-Neustadt befohlen.

Das entstandene Schriftgut gelangte, soweit es in Wiener-Neustadt lagerte
, in das österreichisch-estensische Hausarchiv. Was sich 1806 beim
Übergang des Breisgaus an Baden noch in der Verfügungsgewalt Greiffen-
eggs befand, wurde jeweils nach Wiener-Neustadt abgegeben, da Greiffenegg
sich weigerte, die kurbadische bzw. Großherzoglich Badische Regierung
als Rechtsnachfolgerin seines „Landesherren", des Erzherzogs Ferdinand
, anzuerkennen. Bis zu seinem Tode im Jahre 1807 gab Greiffenegg
die Hoffnung nicht auf, daß der Breisgau früher oder später wieder unter
die Fittiche des österreichischen Doppeladlers kommen werde.

Da mit dem Tode Hercules III. Rinaldo der Mannesstamm des Hauses
Este erlosch, wurde sein Schwiegersohn, Erzherzog Ferdinand von Österreich
, Erbe und Träger der Dynastie Österreich-Este. Ferdinands Sohn,
Erzherzog Franz, kam zufolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses als


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