Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 679
(PDF, 140 MB)
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Buchbesprechungen und Hinweise

679

schichtlichen Situation von Januar bis
April des Jahres 1799 über das gesamte
Kriegsgeschehen bis zum Rückzug der
Franzosen nach Kehl bis hin zu den politischen
Folgen des zweiten Koalitionskrieges
logisch aneinander.

Dadurch ergibt sich ein beeindruckendes
und, in verschiedenen Details zugleich
auch ein ergreifendes und erschütterndes
Gesamtbild.

Der Band „1799" ist mitnichten ein
„Kriegsbuch", obwohl darin fortwährend
von kriegerischen Ereignissen berichtet
wird. Dem historisch interessierten Leser
bietet das Buch über den eigentlichen Inhalt
hinaus gewinnbringende Einblicke in
eine frühere Zeit. Es zeichnet in deutlichen
Konturen die bedrückende Not, die
alltägliche Sorge, das unsägliche Leid der
Menschen von damals nach.

Was das Buch so eindringlich werden
läßt, ist die Tatsache, daß es unverkennbar
vor Augen stellt, daß in einem Krieg immer
die einfachen Bürger, die „Kleinen"
die Verlierer sind.

Das Buch besticht ferner durch den
nicht zu übersehenden Fleiß des Verfassers
und seiner Mitarbeiter, was durch die
mannigfaltigen Auflistungen im Anhang
des Buches deutlich zutage tritt, der allein

30 Seiten umfaßt.

Natürlich fehlen auch nicht die in einem
solchen Buch erwarteten und erforderlichen
Abbildungen. Immerhin sind es

31 an der Zahl. Handelt es sich einerseits
um gut gefertigte Repros von alten Stichen
oder Bildern aus vergangenen Zeiten
, so kann man ebenso Originalphotos
in Augenschein nehmen, die den heutigen
Zustand besonders wertvoller historischer
Gebäude oder Bilder geschichtlich bedeutender
Persönlichkeiten darstellen.

Was besonders auffallend und ebenso
belehrend wie didaktisch geschickt aufbereitet
ist, das sind vielfältige, den Text immer
wieder unterbrechende Erläuterungen
in einem „Fenster". Das bedeutet: sobald
eine bestimmte Persönlichkeit, eine Situation
oder ein geschichtliches Ereignis im

Text relevant wird, erfolgt ein erklärender
Kommentar in einem Kasten.

Auf eine weitere beachtenswerte Besonderheit
dieses Buches sei gerne und
mit Anerkennung verwiesen. Immer wieder
wird der Fließtext durch ein „Fenster"
unterbrochen, worin Sagen oder Anekdoten
aus der Zeit der Koalitionskriege verzeichnet
sind, was zu einer Auflockerung
des Textes beiträgt.

Schließlich sei noch auf die Sprache
des Autors verwiesen. Sie ist dem Darstellungsgegenstand
, der Vermittlung historischer
Fakten angemessen: klar, präzise
und schnörkellos, was den Text neben seinem
spannenden Inhalt leicht lesbar, im
besten Sinne unterhaltsam macht.

Elmar Gschwind

Gudrun Kling: Frauen im öffentlichen
Dienst des Großherzogtums Baden.
Von den Anfängen bis zum Ersten
Weltkrieg (= Veröffentlichungen der
Kommission für Geschichtliche Landeskunde
in Baden-Württemberg Nr.
142). Stuttgart, W. Kohlhammer Verlag
, 2000, 250 S., DM 48,90.

In ihrer Dissertation über Frauen im
öffentlichen Dienst beschäftigt sich die
Verfasserin ausführlich mit der Entwicklung
der Frauenbeschäftigung im Staatsdienst
in der Epoche zwischen der Reformzeit
Badens (1806) und dem Ersten
Weltkrieg. Der lange Untersuchungszeitraum
bietet dabei die Möglichkeit, Aussagen
über Zäsuren und Veränderungen der
staatlichen Frauenbeschäftigung zu machen
, denn wirtschaftliche wie gesellschaftliche
Veränderungen der Gesellschaft
lassen sich auch in der Verwaltung
ganz deutlich erkennen.

Als erste weibliche Beschäftigte beim
Staat können die Gefängnisaufseherinnen
und das weibliche Pflegepersonal in staatlichen
psychiatrischen Anstalten (bsp. II-
lenau) bezeichnet werden. Nachdem hier
zunächst eher Frauen aus den niederen sozialen
Klassen beschäftigt wurden, wan-


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