Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 684
(PDF, 140 MB)
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684

Buchbesprechungen und Hinweise

(1837-1916) ist immer noch für Überraschungen
gut. Schon seine Zeitgenossen,
vor allem die im Umfeld der Diözesanver-
waltung, hatten ja ihre liebe Not mit diesem
eigensinnigen Theologen, der keinen
Hehl daraus machte, in manchen Punkten
völlig anders zu denken und zu empfinden
als seine Kollegen im Priesterrock. Gerade
das aber ließ ihn als Prediger beim
Volk besonders beliebt werden. Hinzu
kommt, daß Hansjakob als Schriftsteller
von außergewöhnlicher Produktivität und
Popularität war - alles Gründe genug für
einen Teppich aus Neid, Mißgunst, übler
Nachrede, unter dem der Haslacher zeitlebens
zu leiden hatte. Aber er wehrte sich
nach Kräften - und wurde leider in manchen
Punkten seinen Gegnern durchaus
ebenbürtig: wie er das Vertrauen eines jüdischen
Freundes mißbrauchte, das zu lesen
ist eine bittere Lektüre. Aber es gehört
nun einmal unverzichtbar zum Gesamtbild
einer kritischen Biographie, und die hat
nun der langjährige Leiter des Hansjakob-
Museums und profunde Kenner des Nachlasses
, Manfred Hildenbrand, vorgelegt.
Man weiß nicht, wovor man mehr
Respekt haben soll: vor dem Fleiß des
Autors, der schließlich die gesamte Hansjakob
-Literatur verarbeitet hat? Vor dem
glücklichen Archivar, der neue und bedeutende
Funde in diesem Buch der Forschung
präsentiert? Vor dem begabten
Schriftsteller, dem es gelungen ist, die
Materialfülle in eine lesenswerte Form zu
bringen? Vor dem sorgfältigen Sammler,
der mit vielen Fotografien die sich faszinierend
wandelnde Physiognomie Hansjakobs
vorstellt? Jedenfalls: die Rezeptionsgeschichte
dieses neuen Buches zeigt bereits
, daß die Hansjakobforschung sich
der Meinung von Prof. Brommer angeschlossen
hat (Freiburger Diözesanarchiv,
Bd. 120, 2000, S. 330), der diese großartige
Arbeit völlig zu Recht „ein grundlegendes
Standardwerk" genannt hat.

Martin Ruch

Parello, Daniel: Von Heimle bis Geiges.
Ein Jahrhundert historischer Glasmalerei
in Freiburg. Freiburg: Archiv der
Stadt Freiburg, 2000 (Veröffentlichungen
aus dem Archiv der Stadt Freiburg
im Breisgau, 31), 300 S., viele, meist
farbige Abb.

Diese Freiburger kunstgeschichtliche
Dissertation von 1999 widmet sich der
bisher erst umrißhaft erforschten Glasmalerei
des 19. Jahrhunderts am Beispiel
Freiburg. Es sind die seit etwa 1820 in
Freiburg ansässigen Glasmaler und ihre
Werke, die hier einer historisch-kritischen
Bewertung unterzogen werden. Daß dabei
im ersten Teil der Arbeit auch die mittelalterliche
Farbverglasung des Münsters einen
gewichtigen Raum einnimmt, hängt
mit der Restaurierungsgeschichte dieser
Fenster zusammen. Denn nahezu alle
Glasmaler des 19. Jahrhunderts waren mit
Wiederherstellungsarbeiten oder Neuausstattungen
am Münster betraut worden,
mit unterschiedlichen Ergebnissen und
Wirkungen. Jedenfalls waren diese Fenster
wichtige Impulsgeber für die damals
zeitgenössische Kunstauffassung. Es
schließen sich Einzeldarstellungen verschiedener
Glasmaler und ihrer Ateliers
an, die detailreich gewürdigt werden. Re-
gesten zur Wiederherstellung der Münsterfenster
, ein Register und vor allem ein
ausführliches Werkverzeichnis der Freiburger
Glasmaler beschließen den verdienstvollen
Band: auf Schritt und Tritt
begegnen wir hier Fenstern, die für Orte-
nauer Kirchen gemacht wurden. Deshalb
versteckt sich hinter dieser Arbeit auch
ein willkommener Beitrag zur Geschichte
der historischen Kirchenfenster Mittelbadens
.

Martin Ruch


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