Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 689
(PDF, 140 MB)
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Buchbesprechungen und Hinweise

689

Rolf Kruse jun. diese Hagada, interpretiert
und kommentiert sie. Friedrich Peters
stellt schließlich im Anschluß seine Dokumentation
über das Schicksal der Kehler
und Hanauerland-Juden während des
Dritten Reiches vor. Diese Arbeit ist eine
ortsgeschichtliche Monographie von Bedeutung
, auch weil sie eine Gedenktafel
enthält mit den Namen aller jüdischen
Bürgerinnen und Bürger aus Kehl und
dem Hanauerland, die Opfer der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft und ihrer
fanatisierten Nachbarn wurden. Jeder hat
schließlich seinen Namen und soll genannt
sein. Der Mitgliedergruppe Kehl-
Hanauerland Glückwunsch, Nicolas Rosenthal
Dank für dieses Werk.

Martin Ruch

Maier, David: Geburtsort Freiburg. Erinnerungen
eines deutsch-jüdischen
Engländers (= Stadt und Geschichte.
Neue Reihe des Stadtarchivs Freiburg
im Breisgau, Heft 18; hrsg. von Hans
Schadek). Freiburg: Schillinger, 2001,
56 S., Abb.

Auch dieses jüdische Familienschicksal
betrifft nicht nur den engeren Raum
um Freiburg, sondern bezieht Süd- und
Mittelbaden mit ein. Herauszuheben ist
diese Broschüre auch, weil im Vorwort
von Stadtarchivseite zugegeben wird, daß
man hier „ein bis dahin sehr vernachlässigtes
Feld" zu bestellen sich anschickt:
„die Geschichte der jüdischen Bürgerinnen
und Bürger der Stadt mit konkreter
Wahrnehmung und nicht nur unter Verweis
auf die allgemeinen Vorgänge im
Reich zu erforschen und zu schildern".
Zwar ist dieses Vorgehen, also konkret zu
schreiben, mittlerweile andernorts schon
länger erfolg- und resultatreiche Praxis
(siehe diesen Rezensionsteil, besonders
aber die außerordentlich ertragreiche Arbeit
von Erhard Roy Wiehn. Konstanz, im
Gorre-Verlag: Legion sind dort die Biographien
und Zeitzeugnisse), aber dennoch
ist das Vorhaben natürlich begrüßenswert
. Man wird allerdings eine gewisse
Trauer darüber verspüren, daß eine
so große und lebendige jüdische Gemeinde
wie die Freiburger erst jetzt in ihren individuellen
Schicksalen 1933-1945 zu
Wort kommen soll. Es ist sehr spät geworden
.

Martin Ruch

Meier, Maurice: Briefe an meinen
Sohn. Hrsg. von Robert Krais im Auftrag
des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises
Südlicher Oberrhein e.V., Euenheim
, mit Unterstützung der Landeszentrale
für politische Bildung Baden-
Württemberg, Referat Gedenkstättenarbeit
. Ettenheim, 2000, 230 S.

Das Buch erschien 2000, 60 Jahre
nach der Deportation der badischen Juden
nach Gurs. Es ist eine verdienstvolle Neuauflage
eines Werkes, das bereits 1946 im
Züricher Steinberg-Verlag erschien, allerdings
weitgehend unbekannt geblieben
war. Dabei hat uns auch dieses Buch, wie
die anderen hier vorgestellten, sehr viel zu
sagen zur jüdischen Geschichte: Moritz
(Maurice) Meier, geboren 1893 in Nonnenweier
, seit 1923 verheiratet mit Martha
Abraham aus Rust, zog 1926 nach Waldshut
-Tiengen und war dort erfolgreich als
Landwirt und Viehhändler tätig. Über die
Schweiz floh die Familie 1933 nach
Frankreich, wo sie im Loiretal einen
Landwirtschaftsbetrieb aufbaute. Der Vater
Maurice wurde als feindlicher Ausländer
behandelt, in Gurs interniert, konnte
schließlich in die Schweiz fliehen. Frau
und Familie, auch sein Sohn Ernst, der auf
dem Gut geblieben war und es fortgeführt
hatte, waren mittlerweile in den Osten deportiert
und dort ermordet worden. An
diesen Sohn hatte der Vater von 1940 bis
1942 jene Briefe geschrieben, die den Inhalt
des vorliegenden Buches ausmachen.
Liebevolle Zuwendung spricht aus ihnen.
Sie enthalten außerdem nüchterne Infor-


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