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Irmgard Schwanke
Milano
Orte der Auswanderung nach Offenburg im ausgehenden 17. und im 18. Jahrhundert
und reinigte in der näheren oder weiteren Umgebung Offenburgs Kamine.7
Für die These des Umherziehens spricht, dass in seinem Inventar eine Reihe
auswärtiger Personen und Institutionen aufgeführt sind, die ihm offenbar
Kaminfegerlohn schuldeten.8 In jedem Fall lebte er aber zwischenzeitlich
immer wieder in Offenburg. Hier besaß er in der Hundsgasse, der heutigen
Ritterstraße, ein Haus und ein Stück entfernt einen Garten samt einem
Gartenhäuschen.9
Die Tochter Madons war mit dem ebenfalls in Offenburg ansässigen Italiener
Jacob Brouzetto verheiratet. Zu ihm hatte Madon offenbar kein allzu
enges Verhältnis. Zwar setzte er in seinem Testament dessen Kinder, also
seine Enkel, als Erben ein, allerdings mit dem ausdrücklichen Hinweis,
dass sein „Tochtermann hierüber [also das Erbe] nit daß geringste zu dis-
poniren, und Einige nutzniessung davon haben" solle.10 Weiter erfährt man
aus dem Testament, dass Madon nicht etwa eine Kirche in seiner alten
Heimat," sondern die Offenburger Pfarrkirche mit einer Stiftung bedacht
hatte. Er legte fest, dass er in der Kirche neben dem von ihm gestifteten
Wasserstein beerdigt werden solle. Auch darüber hinaus traf Madon umfangreiche
Vorsorge für sein Seelenheil. Er bestimmte, dass insgesamt 150
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