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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 177
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150 Jahre Friedenskirche Kehl

177

Die Grundsteinlegung am 24. September 1847

Im Spätjahr 1846 begann Maurermeister Meißburger aus Kehl mit den
Grabarbeiten zur Fundamentierung des Kirchenbaus, die sich jedoch auf
Grund schlechter Bodenverhältnisse verzögerten. Baurat Fischer hatte
schon 1844 darauf hingewiesen, dass von der östlichen Fassade des Rathauses
über den Marktplatz zwischen den beiden Schulhäusern hindurch
ein Graben der früheren Festungswerke verlief. Bei Aufgrabungen und
Bohrversuchen an den in Frage kommenden Baustellen sei sumpfiger Boden
gefunden worden, der Fundamentierungsarbeiten erforderlich mache.
Die von Meißburger per Submission übernommenen Grabungsarbeiten erschwerten
sich zusätzlich durch außerordentlich hohen Wasserstand des
Rheins zu der Zeit. Bei dem schlechten Boden, der überwiegend aus aufgeworfener
Erde bestand, musste er namentlich für Wasserpumpen längere
Zeit hindurch Tag und Nacht 60 Mann zusätzlich beschäftigen.56

Im Januar 1847 legte die Bauinspektion Achern, die mit der Bauausführung
beauftragt war, die vollständig ausgearbeiteten Pläne für den Kirchenbau
vor, die von Baurat Fischer bis auf wenige Änderungen akzeptiert wurden
. Bis Ende März holte die Bauinspektion, die mit einer Bauzeit von drei
Jahren rechnete, Submissionsangebote von Handwerkern für die Arbeiten
am Kirchenbau ein. Die Anzeigen erschienen im Offenburger Wochenblatt
und in der Karlsruher Zeitung. Unter den günstigsten Anbietern waren relativ
viele Firmen aus Kehl, wo zu der Zeit die meisten hiesigen Einwohner
Handwerksleute, Kaufleute, Wirthe, Metzger und Bäcker waren und vier
kleine Fabriken sowie eine Speditionshandlung Arbeit anboten.57 Fünf von
acht Aufträgen wurden nach Kehl vergeben: an Maurermeister Anton
Meißburger, Steinhauermeister Georg Bermeitinger, Zimmermeister Johannes
Müller jun., Schreinermeister Martin Eberle und Blechnermeister
Friedrich Walter. Die Schlosserarbeiten erhielt Meister Christian Asmus
aus Kork. Die Aufträge für Schieferdecker und Glaser gingen an Handwerksmeister
in Karlsruhe bzw. Griesheim. Ende April vergab Maurermeister
Meißburger im Gasthaus „Zur Blume" per Versteigerung den Auftrag
zur Lieferung von 200 Klaftern Bruchsteine für das Fundament der
Kirche an den Mindestbietenden.58

Am 24. September fand die Grundsteinlegung der Simultankirche statt,
die mit einer Feierlichkeit von Seiten der Geistlichkeit und des Gemeinderats
begangen wurde. Dekan Ries hielt in seinem Bericht an das erzbischöfliche
Dekanat Offenburg fest: Heute um 9 Uhr wurde der Grundstein gelegt
und zwar gemeinschaftlich mit der protestantischen Geistlichkeit. Dem
wohlfeilen Akt wohnten auch der großherzogliche Amtsvorstand von Kork
und die Zunftinnungen nebst sonstigem anwohnenden Volke bei. Die Festreden
hielten der katholische Dekan, Bezirksschulvisitator und Stadtpfarr-
Rektor in Offenburg, Dr. Johann Nepomuk Müller und der evangelische


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