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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 209
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Friedrich Weinbrenners Wiederaufbauplanungen
für Kehl 1801, 1813 und 1815/16

Claudia Elbert

Friedrich Weinbrenner (1766-1826), der große badische Baumeister, zählt
neben Karl-Friedrich Schinkel (1781-1841) in Preußen und Leo von Klen-
ze (1784-1864) in Bayern zu den Hauptvertretern des Klassizismus in
Deutschland. Einen Namen hat sich Weinbrenner nicht nur durch die einmalige
Bauaufgabe gemacht, die ihm zufiel, nämlich der Ausbau der Residenzstadt
Karlsruhe, sondern auch durch die Gründung einer Bauschule,
als Lehrer und Theoretiker, als Verfasser von zahlreichen Schriften, darunter
sein „Architektonisches Lehrbuch", das in mehreren Heften ab 1810 erschien
, seine „Entwürfe und Ergänzungen antiker Gebäude", eigene „Ausgeführte
und projektierte Gebäude" ab 1822 veröffentlicht und sein thea-
terbautheoretisches Werk „Über Theater" von 1809, das ihn auch über Badens
Grenzen hinaus bekannt machte. Als Leiter der obersten Baubehörde
war er von 1801 bis zu seinem Tod 1826 für das badische Bauwesen verantwortlich
.

Arthur Valdenaire, Architekt des heutigen Kehler Rathauses, hat 1919
und 1926 über Leben und Werk des Klassizisten Weinbrenner eine grundlegende
Monographie verfasst. Zahlreiche Einzeldarstellungen zum Werk
des Architekten sind seitdem dazugekommen; doch bisher ist Weinbrenners
städtebauliches Schaffen für Kehl weniger untersucht worden. Valdenaire
erwähnt den Weinbrennerschen Stadtplan überhaupt nicht. Ein
Wiederaufbauentwurf Weinbrenners für Kehl von 1801 wird von Otto
Rusch in seiner 1928 erschienenen „Geschichte der Stadt Kehl und des Hanauerlandes
" in einer Nachzeichnung veröffentlicht und auf das Jahr 1814
datiert. Paul Motz, Autor von „Die baugeschichtliche Entwicklung der
Stadt Kehl", die 1956 in Wilhelm Mechlers „Kehl am Rhein" erschien,
glaubt dagegen, in Carl Christian Vierordt den Autor dieses Plans zu erkennen
. Stattdessen wird ein 1802 entstandenes Projekt, das Vierordt zugewiesen
wird, als erster klassizistischer Bebauungsplan für Kehl vorgestellt.
Anhand von Akten und Plänen, die im Badischen Generallandesarchiv
Karlsruhe (GLA) und im Staatsarchiv Freiburg (STAF) aufbewahrt werden
, sowie durch Zeichnungen im Schumacherschen Skizzenbuch im Landesdenkmalamt
Baden-Württemberg, Außenstelle Karlsruhe (LDA), kann
nun Weinbrenners Anteil an den Planungen für Kehl präzisiert werden.

Ende August 1800 wurde Weinbrenner als Bauinspektor in Karlsruhe
eingestellt, nachdem man ihm den Posten des Baudirektors als Nachfolger
von Wilhelm Jeremias Müller (1725-1801) zugesichert hatte. Eine Anstel-


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