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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 219
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Friedrich Weinbrenners Wiederaufbauplanungen für Kehl 1801, 1813 und 1815/16

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tung und herrschaftlichen Gebäuden ausgebrochenen Steine. „Von 1800
bis 1805 wurde die Stadt Kehl zum 2ten mal gebaut...", lautet ein Bericht,
„... nun kamen im SpätJahr 1805 die Franzosen, die wühlen seitdem täglich
im Durchschnitt genommen mit 200 Mann alle Eingeweide der Erde
durch und finden alle in vorigen Kriegen vergrabenen Steine ... Man hat
der ...sehen Wittib die Quater aus ihren eigenen Fundamenten mit Gewalt
weggenommen, weil solche von der Waalmauer (Wallmauer?) herka-

«22

men.

Zum Siegeszug Napoleons nach den Schlachten von Ulm und Austerlitz
und dem anschließenden Frieden von Preßburg im Dezember 1805 war die
Feste wohl schon soweit wieder hergestellt, dass bereits von dem „neuen
Fort von Kehl" die Rede ist. Am 20. Januar 1806 hielt Napoleon in Begleitung
von Kaiserin Josephine, aus dem besiegten Österreich kommend,
feierlich Einzug in der festlich illuminierten badischen Residenz Karlsruhe
.23 Dabei wurde auch die Vermählung der Adoptivtochter Napoleons
Stephanie Beauharnais mit dem Erbprinzen Karl von Baden in die Wege
geleitet. Zwei Tage später zog das kaiserliche Paar durch die bei Kehl aufgebaute
und damit letzte der sechs Ehrenpforten, die Kurfürst Karl Friedrich
hatte errichten lassen. Diese mit Leinwand bespannten Holzkonstruktionen
standen an den Landesgrenzen, zwei an den Stadttoren von Karlsruhe
und zwei am Zirkel der Stadt. Eine Abbildung scheint sich nicht erhalten
zu haben, doch findet sich eine Beschreibung der von Weinbrenner
gestalteten Festarchitekturen und Illuminationen der Hauptstadt in der
Carlsruher Zeitung vom 21. Januar 1806. Danach entsprach der Triumphbogen
in Kehl etwa dem zu Enzberg an der Grenze zu Württemberg. Die
Inschrift auf dem Bogen bei Kehl lautete: „Heroi reduci. Galliae plaudunt
(dem rükkehrenden Helden. Gallien jauchzt ihm Beifall.) Die Basreliefs
enthielten die für die Geschichte so merkwürdige Begebenheit der Schlacht
bei Austerlitz, und der darauf erfolgten Zusammenkunft der beiden Kaiser
. "24 Auf der gegenüberliegenden Rheinseite war ebenfalls eine Ehrenpforte
errichtet worden, die durch den in einer Festschrift veröffentlichten
Stich von Christophe Guerin nach einem Gemälde von Benjamin Zix bekannt
geworden ist.25

Mit dem Beitritt zum Rheinbund am 12. Juli 1806 wurde Baden zum
Großherzogtum erhoben und erreichte durch weiteren Gebietszuwachs etwa
seinen heutigen Umfang, war aber damit politisch noch enger an Napoleon
gebunden.

Die geplante Verlegung von Stadt und Dorf 1807

Der Wiederaufbau der Festung Kehl von französischer Seite schien die
Verlegung von Stadt und Dorf aus dem Schussbereich notwendig zu machen
. Im März 1807 wurde deshalb Vierordt von Kreisdirektor v. Wechmar


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