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Friedrich Weinbrenners Wiederaufbauplanungen für Kehl 1801, 1813 und 1815/16
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Abb. 7: L. Krämer (?), Plan zur Verlegung von Dorf Kehl, (1813?), farbig aquarellierte
Tuschzeichnung, M.: 1100 Werkschuh, 100 W. = 1,1 cm, 52x97,5 cm,
GLA H Kehl/18
Mos derjenige, welcher für die Erhebung eines Orts vorschriftsmäsig bauen
will, die vorzüglichste Baustellen erhalten, und dergleichen Baulustige,
welche etwas zum allgemeinen Besten einer Gemeinde beytragen sollten,
alsdann mit dem Kaufschilling des Plaz.es nicht überfordert, sondern billig
gehalten werden." Damit sollte ein finanzieller Anreiz für bauwillige Bürger
geschaffen werden, um den Wiederaufbau des Dorfes voranzutreiben
unter Berücksichtigung der gestalterischen Ideen des Architekten. Das kam
fast einer Baugnade gleich, die damals Kurfürst Karl Friedrich 1804 beim
Ausbau des Karlsruher Marktplatzes wiedereingeführt hatte. Danach bekamen
diejenigen, die sich an die vorgeschriebene Weinbrennersche Modellbebauung
hielten, einen Zuschuss.30
Die geplante Verlegung von Dorf und Stadt Kehl 1813
Doch zu einem neuen Bebauungsplan für Dorf Kehl, wie Weinbrenner forderte
, kam es vorerst nicht. Stattdessen wurden von der Kinzigkreisdirektion
in Offenburg Überlegungen angestellt, Dorf Kehl, dem der Abriss
drohte, außerhalb des Schussbereichs der Festung neu anzulegen. Baumeister
Ludwig Krämer in Malterdingen wurde aufgefordert, ein Gutachten
und einen Plan vorzulegen, die er im Mai 1813 einreichte.31 Der hier abgebildete
unbezeichnete Entwurf mag dieses Projekt darstellen (Abb. 7).32
Darin ist ein Gebiet zwischen Kinzig, Schutter und Schutterablauf in quadratische
Parzellen von ca. 100 x 100 Werkschuh (30 x 30 m) aufgeteilt.
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