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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 238
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Claudia Elbert

„Wacht, Zoll und Brückenwaag Gebäude" und einen „in der Nähe des
Posthauses aufzuführenden Kasernenbau" von der Baukommission gefordert
.64 Weinbrenner hielt sich in diesem Zeitraum wegen seines Theaterneubaus
in Leipzig auf, und deshalb fehlt in den Berichten seine Unterschrift
.65 Die vierte Entwurfsvariante zum Rheintor ist von Friedrich Arnold
unterzeichnet, ebenfalls einem Weinbrenner-Schüler und Bruder des
der Baukommission angehörenden Christoph Arnold.66 Ende 1815 hatte
Friedrich Arnold die Militärlaufbahn eingeschlagen und wurde zum leitenden
Architekten des großherzoglich badischen Militärbauwesens. Am
1. Juni 1817 wurde schließlich die Baugenehmigung erteilt (Abb. 14). Ein
Jahr später konnte Frinz der Baukommission unter dem 13. Juni 1818 melden
: Bauarbeiten am Zoll- und Wachthaus beendet und von den beiden
Zollbeamten in Besitz genommen.67 Das Tor ist in Plänen von 1843 noch
erkennbar und wurde wohl im Zuge der Bahnhofsplanung abgerissen.

Die Kaserne am Kommandantenplatz von Friedrich Arnold 1817

1817 wurde auch der Bau einer zweigeschossigen Kaserne am Postplatz,
ebenfalls nach den Plänen von Friedrich Arnold, in Angriff genommen
(Abb. 15). In Abänderung des Entwurfs wurde noch im selben Jahr ein
drittes Geschoss für die Wohnung des Kommandanten beschlossen und in
Holzbauweise ausgeführt. 1869 wurde dieses jedoch aus verteidigungstechnischen
Gründen wieder abgetragen und erst 1921-1923 durch den Architekten
und Weinbrennerbiographen Arthur Valdenaire wieder aufgesetzt
, als der Bau im neoklassizistischen Stil zum heutigen Rathaus I verändert
wurde.68

Der Verbreiterung der Hauptstraße im Dorf Kehl standen, wie auch bei
der Anlegung der Straßen und Gassen in der Stadt, immer wieder Hindernisse
im Weg. So lehnte Weinbrenner eine Bitte ab, mit der Begründung:

„Es wäre daher bei der Wiedererbauung des Dorfes Kehl sehr nachtheilig,
wenn man der Straße selbst, nicht die angemessene Normalbreite von 60
Selm geben, und den Andreas Weiß (Bärenwirt. Anm. d. Verf.) und des
Postverwalters Heßlöhlsche Wittib um 8 Schu weiters vorbauen lassen
wollte; ..." Natürlich war für das abzutretende Land eine Entschädigung
vorgesehen.69

Zu den Schülern Weinbrenners, die in Kehl ihre Spuren hinterließen,
gehörte auch Johann Friedrich Voss, ein Sohn des Dichters Johann Heinrich
Voss, der 1820 die Stelle als Bauinspektor des Kinzigkreises in Offenburg
antrat.70 Er ist der Erbauer der Christuskirche im Dorf Kehl, für die
Frinz bereits 1818 einen Entwurf angefertigt hatte. Die Karlsruher Baukommission
beurteilte die Gesamtanlage mit Pfarr- und Schulhaus in
einem von Weinbrenner, Fischer, Fromme! und Arnold unterzeichneten


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