Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 266
(PDF, 145 MB)
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Ulrich Coenen

schoss, die einen Architrav tragen.70 Kuppelbauten nach dem Vorbild des
Pantheon haben übrigens in der Region um Baden-Baden seit der Errichtung
des Friedrichsbades durch Karl Dernfeld (1869-1877) eine gewisse
Tradition.71 Dass Kreis den Kuppelsaal des Friedrichsbades gekannt hat,
darf vorausgesetzt werden.

Von der Rotunde gelangt der Besucher auf die Terrasse mit Blick in die
Rheinebene und in die beiden Flügel des Schlosses, in denen die Räume
wie in Stupinigi aneinandergereiht sind. Allerdings gibt es einen entscheidenden
Unterschied. Beiden Trakten Bühlerhöhes ist an der Bergseite jeweils
ein Korridor vorgelagert, der Teil eines Gangs ist, der um den gesamten
Ehrenhof führt. Außerdem ist der nordwestliche Flügel des Offiziersgenesungsheims
, der zusätzlich Aufzug und Treppenhaus aufnimmt, um ein
Drittel breiter als der andere Flügel.

Im nordwestlichen Flügel schließt an die Rotunde zunächst ein großer
Saal an, der Wohnzwecken diente (heute so genannter Van-Dyk-Saal, früher
Rote Diele genannt) und dessen Ausstattung Rüschhoff entworfen
hat.72 Der rechteckige Raum besitzt eine stuckverzierte Kölner Decke, eine
Wandvertäfelung aus Eichenholz und dem Eingang gegenüberliegend einen
Kamin aus belgischem St. Anne-Marmor. Die westliche Langseite öffnet
sich mit drei Fenstern in Richtung Rheinebene, die gegenüberliegende
Wand mit ebenfalls drei Bögen zur Bibliothek. Diese besitzt eine gewölbte
Stuckdecke und ist mit eingebauten Bücherschränken ausgestattet.

An Saal und Bibliothek schließen Speisezimmer (heute Bar) und das
kleinere Spielzimmer (heute Nebenraum der Bar) an. Rüschhoff und Wolt-
mann gestalteten gemeinsam das Spielzimmer, das sich mit zwei Fensterachsen
zum Rheintal öffnet. Dieses besaß ursprünglich eine Wandbespannung
aus giftgrünem Baumwoll-Damast.73 Das von Rüschhoff entworfene
Speisezimmer erhielt eine Wandvertäfelung aus Zitronenholz, die Decke
Stuckverzierungen. Die nordwestlich an Speisezimmer und Spielzimmer
anschließende Terrasse, deren gewölbter Bogengang zum Viadukt des Wilhelmsturms
führte, wurde 1921 mit einem wenig geglückten eingeschossigen
Gebäude mit Flachdach, das einen Speisesaal für den Kurhausbetrieb
aufnahm, überbaut. Die vier Fensterachsen zur ehemaligen Terrasse wurden
geschlossen bzw. durch Türen ersetzt.

Im Bereich zwischen Rotunde, Bibliothek und großem Saal befindet
sich das repräsentative quadratische Treppenhaus mit einer Wendeltreppe
aus Holz. Auf der anderen Seite der Rotunde entspricht dem großen Saal
das Billardzimmer (heute Cafe), an das ursprünglich die Kasse und der
eingeschossige Bäderflügel anschlössen. In den beiden oberen Geschossen
des Schlosses befanden sich die Gästezimmer für die Offiziere, im zweiten
Obergeschoss über der Rotunde außerdem ein weiterer Gesellschaftsraum.
Arzträume, Küche, Büros und weitere Funktionsräume waren in den niedrigeren
Trakten, die den Ehrenhof umgeben, untergebracht.


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