Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 342
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0342
342

Gerhard Finkbeiner

Schlussbetrachtung

Die nördliche und südliche Grenzbeschreibung der Waldmark Euenheim
endet am „confinium Alamannorum" bzw. am „conmarchium Alamanno-
rum". Vermutlich sind die beiden Grenzbezeichnungen synonym zu verstehen
und beziehen sich auf denselben Grenzpunkt, nämlich auf den Standort
des heutigen Dreimärkers auf dem Hessenberg.

Dieser Grenzpunkt ist zweifellos historisch von herausragender Bedeutung
. Denn genau an diesem topographischen Punkt endete die von Norden
nach Süden verlaufende Ostgrenze der einstigen alemannisch-fränkischen
Gaugrafschaft „Mortenau": Badener Höhe - Hornisgrinde - Kniebis -
Brandenkopf - Fischerbach / Waldsteiner Tal - Kinzigtalgrenzpunkt
„Schwiggenstein" - Büchereck - Landwassereck - Finsterkapf - Heidburg
- Hessenberg.

Bei dem Dreimärker auf dem Hessenberg geht dann die Ostgrenze in
die Südgrenze über und zieht über den Hünersedel gegen die Bleich, den
alten Grenzfluss zwischen der Ortenau und dem Breisgau.

Der Grenzverlauf der Ettenheimer Waldmark vom „Wezzistein" an der
Bleich bis zum Dreimärker auf dem Hessenberg war also identisch mit der
Südgrenze der einstigen Gaugrafschaft Mortenau und der Grenze zwischen
den Bistümern Straßburg und Konstanz im Bereich des mittleren Schwarzwalds
.

Quellen und Anmerkungen

1 Kewitz, Hubert: Terminalia silvulae. Die Ettenheimer Grenzbeschreibung von „926",
in: Die Ortenau 56 (1976), 158-172

2 GLA: Kopialbuch Kl. Ettenheimmünster, Nr. 346, fol. 191

3 Finkbeiner, Gerhard: Grenzstreitigkeiten im 16. Jahrhundert zwischen Fürstenberg und
der Abtei Ettenheimmünster - Einigung über den Verlauf der Landesgrenze zwischen
dem fürstenbergischen Gebiet der Herrschaft im Kinzigtal und der fürsfbischöflich-
straßburgischen Herrschaft im Hinteren Geisberg, in: Die Ortenau (81) 2001, 119-127

4 Rest, Prof. Dr. Josef: Vom „Alemannorum", von der Mark Ettenheim und dem Ettenheimer
Genossenschaftswald, in: Der Lichtgang, Blätter für „Heimat und Volksleben",
Freiburg i. Breisgau (9), Sept. 1957, 7. Jahrg.

5 Maurer, Helmut: Confinium Alamannorum - Über Wesen und Bedeutung hochmittelalterlicher
Stammesgrenzen, 150-161, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger
, herausgegeben von Helmut Beumann, Böhlan Verlag Köln, 1974

An der Grenzerforschungsbegehung vom Bleichtal zum Raubühl am Fronleichnamstag
2001 waren - außer dem Autor dieses Beitrags - beteiligt die Herren: Reinhold Häm-
merle, Herbolzheim, Bernd Keller, Emmendingen, und Dr. Gernot Kreutz, Zell-Weierbach

Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0342