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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 350
(PDF, 145 MB)
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350

Bernhard Wink

schoss angelehnte Leiter ist dagegen entweder in ihrer Bedeutung sehr
spezifisch oder aber eine freie Interpretation mit einem eher leicht-sinnigen
Inhalt.

Kunstgeschichtliche Forschung und restauratorische Untersuchung

Bisher waren keine schriftlichen Quellen aufzufinden. Name und Herkunft
des Künstlers sowie das Datum der Ausführung sind uns unbekannt. Die
archivarische Aufarbeitung der Quellen wie auch die Eingliederung des
Werkes in die örtlichen und zeitlichen Parameter der Kunstgeschichte muss
der kunstgeschichtlichen Forschung überlassen werden. Voraussetzung für
die kunstgeschichtliche Interpretation und die Erfassung stilistischer Merkmale
eines Werkes ist jedoch die materielle Wiederherstellung durch den
Restaurator. Die Restaurierung fand vom April 2000 bis September 2001
statt und wurde durch den Verfasser durchgeführt. Hierbei wurde das Objekt
einer restauratorischen Voruntersuchung unterzogen, die das Ziel hatte
, die materiellen Gegebenheiten möglichst vollständig zu erfassen. Die
Untersuchungen und Beobachtungen während der Bearbeitung konnten
weitere wertvolle Hinweise für die ikonographische Analyse geben. Während
der Reinigungs- und Freilegungsarbeiten der Malschicht wurde der
Bildinhalt wieder ablesbar und es konnten neue Bildelemente entdeckt
werden.8 Die naturwissenschaftliche Analyse von Pigmenten und Bindemitteln
ergab wichtige Hinweise auf die Entstehungszeit. Für die Kunstgeschichte
unabdingbar sind Informationen, welche aus der Materialität des
Werkes Rückschlüsse auf Veränderungen durch Ausbesserungen und be-
wusste Übermalungen oder Hinzufügungen erlauben. Kaum ein Kunstwerk
besteht ausschließlich aus dem Originalzustand der Entstehungszeit. Im
Wandel der Funktion und Nutzung sowie der immer neuen Interpretation
und Wertung entstehen Veränderungen am Kunstwerk, die seine Geschichte
ausmachen.

Naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse

Die Wandgemälde sind in einer Fresko-Secco-Mischtechnik ausgeführt.
Dabei wurde die Hintergrundfarbigkeit freskal (auf den nassen Putz), die
Gegenständlichkeit mit Kalk bzw. die dunkle Detailzeichnung vermutlich
organisch gebunden (tierischer Leim, Kasein- bzw. Glutinleim) appliziert
. Gerade die dunkle Detailzeichnung wurde somit durch den eingetretenen
massiven Feuchtigkeitsschaden9 stark reduziert. Dadurch fehlen
uns ein Großteil der Bildinformation, so zum Beispiel im vierten Bild ein
Großteil der dunkelbraun gezeichneten Obstbäume und Reben sowie eine
vermutlich die Leiter hinaufsteigende menschliche Gestalt (Abb. 10).10


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