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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 515
(PDF, 145 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0515
Der Offenburger Künstler Oscar Haberer (1867-1932):

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Ziele führen um aus derzeitiger Sclaverei herauszukommen! Ihr ergebener
Oscar Haberer."21

Die signierte und datierte Zeichnung ist mit Recht visionär zu nennen:
Da steht ein wandernder Bilderhändler, sicher Haberer selbst, 1932 am
Kreuzweg. Alle Wegweiser weisen ins Exil, nach Locarno, Genf, Basel
oder Haag. Schwere Entscheidung, doch ein kleiner Trost wenigstens liegt
im bekannten alemannischen Gedicht Johann Peter Hebels: „Und wenn de
amme Chrützweg stohsch Die Gewissensentscheidung in Haberers
Muttersprache wird schon die richtige sein. Doch: In der Ferne, in Richtung
der unter- oder aufgehenden Sonne liegen auch, merkwürdig, Gräber.
Haberer war lange leidend gewesen in seinen letzten Lebensjahren, er wird
den Tod geahnt haben:

„Gestern abend ist der bekannte Berliner Kunstmaler Oscar Haberer
nach schwerem Krankheitslager an einem Herzleiden gestorben. Haberer
ist bekannt als Schwarzwaldmaler. Sein Geburtsort ist Offenburg in Baden
."22

„Am 21. März starb in Berlin der Maler Oscar Haberer, ein stiller und
bescheidener Mensch, der in den letzten Jahren, von Krankheit verfolgt,
kaum noch in die Öffentlichkeit getreten ist. Seine Heimat hat ihm nie die
Beachtung geschenkt, die er wohl verdient hätte und die ihm im Ausland
reichlicher zuteil wurde. 1867 in Offenburg in Baden geboren, besuchte er
die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und die Akademie in München. (...)
In Brüssel erhielt er 1910 die große goldene Medaille, in Seattle in Amerika
den Grand Prix. Im dortigen Museum befindet sich eine Reihe seiner
Werke.23 Auch in Deutschland wurden seine Arbeiten bekannt. Eine seiner
Bildtafeln befindet sich im Wilmersdorfer Rathaus. Später wandte er sich
der Ölmalerei zu. In Berlin fertigte er zwei große Wandgemälde für das
Logengebäude."24

„Nach langem schweren Leiden ist gestern abend der Berliner Kunstmaler
Oscar Haberer in seinem 65. Lebensjahr gestorben. Haberer war Badener
(...) Nach Beendigung seiner Studien war er einige Jahre künstlerischer
Leiter der Firma Villeroy u. Boch in Schramberg. Viele der bekannten
Schwarzwaldmajoliken sind aus Haberers Hand hervorgegangen. Später
ging Haberer nach Holland um sich weiter dem Studium der Natur zu
widmen. Dort in Holland ist man zuerst auf diesen deutschen Maler aufmerksam
geworden. 1910 erhielt er auf der Internationalen Ausstellung in
Brüssel die Goldene Medaille. Kurz vor dem Krieg kehrte Haberer nach
Deutschland zurück und betätigte sich als Zeichenlehrer an den Berliner
Schulen. Als Landschaftsmaler vor allem hat sich Haberer hervorgetan.
Das Gemüt des Schwarzwälders mit seiner Heiterkeit und freudiger Naturbejahung
spiegelt sich in seinen Bildern wider. Wie Hans Thoma so hat


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