Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 536
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0536
536

Ludwig Uibel

werde ihnen jetzt durch das Privilegium der Dampfschiffahrt der Herzstoß
gegeben und dieses Unternehmen gründe sein Glück auf den Untergang
der Freistetter Schiffer.

Man biete ihnen deshalb ein Mittel an, die Existenz zu behaupten, und
das sei der Kauf von Aktien der Dampf-AG. Doch gelte das nur bedingt.
Das setze voraus, daß der Staat oder die AG. ihnen ihre Fahrzeuge abkaufe
und sie für den zustehenden Verlust entschädige. Sie möchten nicht
den Rest ihres Vermögens in ein „gewagtes Unternehmen" setzen, dessen
Ausgang zweifelhaft sei und an dessen Leitung sie keinen Anteil hätten.

Ihr Gesuch geht deshalb dahin, daß ihnen der Wert ihres Etablissements
bezahlt werden möge, damit sie die Aktien kaufen könnten. Sie könnten es
vor ihren Familien nicht verantworten, den Rest des Vermögens an jenes
Unternehmen zu wagen."

Dieser Bericht wurde dem Innenministerium vorgelegt. Dieses verfügte,
dass es auf den Vorschlag eines Kaufs nicht eingehen könnte (10. Juli 1826).

Das hohe Amt wollte den Dialog aber noch nicht abbrechen und um
Reklamationen zu vermeiden, sollten Beweise über die Haltung aller
Schiffer bezüglich des Angebots erbracht werden.

(2. Vorladung): Deshalb lud der Amtmann alle Freistetter Schiffer auf
den 4. August zu einer Versammlung ein. Dort forderte er sie auf, sich für
Annahme oder Ablehnung des Angebots zu entscheiden. Die anwesenden
4 Schiffer (D. Rohr, M. Meier, Jac. Wolf, Friedr. Rohr) erklären:

„Sie wollen angesichts des Aufkommens der Dampfschiffahrt das tun,
was ihr Interesse gebietet. In ihrem Etablissement steckt soviel Geld, das
durch die Kleinschiffahrt und durch die Dampfschiffe zu Grunde geht. Die
Schiffer wollen auf welchem Weg auch immer einen Ersatz ihres Schadens
erhalten."

In der Antwort vom 14. August 1826 stellte das Hohe Amt fest, dass
ihm Beweise fehlten, dass alle Schiffer sich schon entschieden hätten und
beauftragt den Amtmann mit der Regelung der Angelegenheit.

(3. Vorladung): Dieser beruft die Schiffer nochmals ein, insbesonders
aber auch die Beistände der Witwen der verstorbenen Zunftgenossen
(29. August 1826). Der Amtmann stellte fest, dass alle früher nicht erschienenen
Schiffer da wären und auch namentlich festgehalten wären:

Abraham Wolf (junior?)
Jacob Rohr

Abraham Wolf Wwte., Beistand Martin Siehl

Georg Heck, Wwte. Beistand Vogt Kauz

Daniel Wolf, Wwte. Beistand Bürgermeister Hauß

Die bisherigen Erklärungen der Freistetter Schiffer wurden vorgelesen. Alle
Anwesenden schlössen sich der früheren Erklärung von David Rohr und
Martin Meier an.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0536